Berlin, Frühkindliche Bildung Bildungsfinanzierung

VBE: Arbeitgeber sind am Zug

Zu Tarifverhandlungen für Erziehungs- und Sozialbereich

„Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter haben ein Anrecht darauf, dass die hohe Qualität ihrer schwierigen pädagogischen Arbeit durch einen entsprechenden Tarifabschluss anerkannt wird“, betont Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Am kommenden Montag findet in Frankfurt am Main mit Bund und Kommunen die zweite Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) für den Erziehungs- und Sozialbereich statt.

„Wir rufen die Arbeitgeber auf“, so Beckmann, „die hohen gesellschaftlichen Erwartungen an Kindergärten, Horte und sozialpädagogische Betreuung in Schu-len endlich anzuerkennen und in der Neuregelung der Eingruppierung der betroffenen Pädagoginnen und Pädagogen zu verankern. Für Kostenneutralität ist kein Platz.“ Investitionen in Krippen, Kindergärten und Ganztagsgrundschulen würden längerfristig eine Rendite von acht Prozent bringen, betont VBE-Bundesvorsitzender Beckmann unter Hinweis auf Berechnungen des Kölner Instituts der Wirtschaft von 2008. „Gut bezahlte, qualifizierte Erziehungs- und Sozialarbeit bringen langfristig mehr Steuern, mehr Sozialabgaben und erfordern weniger staatliche Sozialleistungen“, betont Beckmann. „So geht die Rechnung auf und nicht anders.“

„Mit dem Gedächtnis der Arbeitgeberseite scheint es nicht weit her zu sein“, sagt Beckmann weiter. „Wir helfen aber gern auf die Sprünge. Genau vor einem Jahr sicherten Bund und Kommunen beim Potsdamer Tarifabschluss zu, die Eingruppierungen schnellstmöglich neu zu regeln.“ Der VBE-Bundesvorsitzende fordert: „Die Arbeitgeber müssen ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Wir erwarten, dass sie ihre Blockadehaltung aufgeben und unverzüglich ein ernstgemeintes Angebot zur Eingruppierung auf den Tisch legen. Für die Kolleginnen und Kollegen ist es selbstverständlich, vollen Einsatz zu bringen. Sie haben daher kein Verständnis dafür, dass sich die Arbeitgeber weiter vor ihrer Verantwortung drücken.“

Der VBE vertritt auch die Interessen von Erzieherinnen und Erziehern sowie im Kommunaldienst beschäftigten Sozialpädagogen und ist unter dem Dach der dbb tarifunion bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst vertreten.