Berlin, Lehrkräftebildung/-mangel

VBE: Lehrermangel gemeinsames Problem der Länder im deutschen Sprachraum

Vor einer weiteren Verschärfung des Lehrermangels in Deutschland, Österreich und der Schweiz warnen die Vorsitzenden von VBE, GÖD und LCH.

Vor einem Jahr am 20 November 2008 haben die Lehrerorganisationen VBE aus Deutschland, GÖD aus Österreich und LCH aus der Schweiz in ihrer «Erklärung von Wien» vor einem drohenden Lehrermangel im deutschsprachigen Raum gewarnt und verlangt, dass das Problem des zunehmenden Lehrermangels nicht durch Abstriche an der Qualität der Lehrerbildung bekämpft werden darf. Ein Jahr danach müssen wir in allen drei Ländern eine Verschärfung der Situation feststellen. „Allein in Deutschland müssen in den nächsten Jahren 400 000 Lehrkräfte, die durch Pensionierung ausscheiden, ersetzt werden, in der Schweiz und Österreich sind es ebenfalls fast 100 000“, erklärt der Bundesvorsitzende des VBE Udo Beckmann.

Die Vorsitzenden der drei Lehrerorganisationen kritisieren, zunehmend würden Personen ohne Lehrbefähigung bzw. Qualifizierung eingestellt, weil der Lehrermangel mit originär ausgebildeten Lehrkräften nicht abzudecken sei. Dies führt aus Sicht der Vorsitzenden zu einer weiteren Abwertung der Profession und einem weiteren Imageverlust. Da die Situation in allen drei Ländern gleich prekär sei, könne auch nicht auf eine Verbesserung durch erhöhte Mobilität der ausgebildeten Lehrkräfte gehofft werden.

Beckmann betont, es sei dringend erforderlich, in allen Ländern für eine Aufwertung des Lehrerberufs zu streiten. Dies beginne mit der Lehrerausbildung.

Beckmann: „Wir brauchen für alle Lehrer aller Schulformen, eine gleichlange und gleichwertige universitäre auf den Lehrerberuf bezogene Ausbildung. Dazu gehört, dass die Lehrerausbildung an den Universitäten aus ihrem Schattendasein befreit und ins Zentrum von Lehre und Forschung gerückt wird.“

Die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter der Auffassung, dass alle Lehrer Lehrer sind und deshalb gleichwertig ausgebildet und gleich bezahlt werden müssen. Das belegt eine vom VBE Anfang November in Auftrag gegebene FORSA-Umfrage. Beckmann: “Das Denken, kleine Kinder geringe Bezahlung, wird von der Bevölkerung nicht mehr akzeptiert, jetzt muss die Politik handeln.“