Berlin, Lehrkräftebildung/-mangel

VBE: Zeichen der Zeit nicht erkannt

Mehrheit der Bundestagsfraktionen gegen Beamtenstatus von Lehrern

„Wenn vier von fünf Bundestagsfraktionen eine Verbeamtung von Lehrerinnen und Lehrern ablehnen und sich nur der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU dafür ausspricht, hat man im Bundestag die Zeichen der Zeit nicht erkannt“, kommentierte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung, die Vorabmeldung einer Umfrage des Bildungsmagazins FOCUS-Schule von heute.

Diejenigen, die den Beamtenstatus für Lehrkräfte ablehnen, ignorieren, dass es sich bei der Tätigkeit des Lehrers um eine hoheitliche Aufgabe handelt. Wer den Beamtenstatus für Lehrerinnen und Lehrer abschafft, sorgt aus Sicht des VBE gleichzeitig dafür, dass die Attraktivität des Lehrerberufs weiter minimiert wird. „Die Aussagen der einzelnen Bildungsexperten bezüglich des Beamtenstatus werden für das Wahlverhalten von Lehrerinnen und Lehrer nicht ohne Bedeutung sein“, so Beckmann.

Länder wie z. B. Hessen, die unter eklatantem Lehrermangel leiden, haben längst erkannt, dass eine hohe Besoldung und die Möglichkeit der Verbeamtung Wettbewerbsvorteile sind.

Die demografische Entwicklung wird darüber hinaus den Wettbewerb zwischen Wirtschaft und öffentlichem Dienst um Akademiker verschärfen.

„Dies bedeutet“, so Beckmann abschließend, „dass wir nur noch dann genügend Lehrkräfte für die Schulen zur Verfügung haben werden, wenn die Einstellungsbedingungen für Lehrkräfte attraktiv sind.“