Lehrerberuf nicht unter Generalverdacht stellen
VBE unterstützt Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch
Der VBE unterstützt die Arbeit des Runden Tisches der Bundesregierung gegen Kindesmissbrauch. Das hat Bundesvorsitzender Udo Beckmann in Schreiben an die Bundesministerinnen für Bildung sowie Familie bzw. Justiz bekräftigt und ein Positionspapier der Lehrergewerkschaft übermittelt. Darin heißt es: „Liebe zum Beruf: Ja, Verantwortung und Respekt gegenüber Schülerinnen und Schülern: Immer, Gewalttätige Nähe: Niemals“.
„Kinder und Jugendliche müssen sich uneingeschränkt auf den Vertrauensschutz durch Lehrerinnen und Lehrer verlassen können“, unterstreicht Beckmann. „Respekt und Achtung körperlicher Integrität sind ein fester Bestandteil unseres Berufsethos. Wir lehnen jegliche Gewalt gegen Kinder ab. Andernfalls wird die Glaubwürdigkeit pädagogischer Arbeit in ihren Grundfesten erschüttert.“ Der VBE setze sich deshalb für eine umfassende Aufklärung der Gewalt gegen Schutzbefohlene ein, so Beckmann. Er warnt zugleich: „Der Lehrerberuf darf nicht unter Generalverdacht gestellt und das Klima an Bildungsinstitutionen nicht vergiftet werden.“
Beckmann weiter: „Kurzatmiges Handeln lehnt der VBE ab. Wir dringen darauf, sich dem pädagogischen Problem von Nähe und Distanz wissenschaftlich fundiert und praxiswirksam zu stellen.“ Der VBE fordert insbesondere eine Lehrerausbildung, die für alle Lehrämter auch die psychischen wie physischen Anforderungen des Berufs, die sexualpädagogischen Grundlagen und die notwendigen personalen Kompetenzen theoretisch und praktisch einbezieht. Auch müssen Schulen in Unterstützungssysteme eingebettet werden, die präventiv wirken und Fehlentwicklungen den Boden entziehen können.
Hintergrund: Am 23. April nimmt der von der Bundesregierung beschlossene Runde Tisch gegen Kindesmissbrauch seine Arbeit auf. Den Vorsitz haben Bundesfamilienministerin Kristina Schröder,Bundesbildungsministerin Annette Schavan und Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.