Berlin, Gewalt gegen Lehrkräfte

Für eine Kultur des Respekts und der Anerkennung

Zehnter Jahrestag des Amoklaufs in Erfurt

Aus Anlass des zehnten Jahrestages des Amoklaufs an einer Erfurter Schule am 26. April 2002 erklärt VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann: „Wir sind es den Opfern der Amokläufe mehr als schuldig, Auftrag und Ziel von Schule ständig zu hinterfragen und neu zu justieren. Schule ist vor allem eine menschliche Veranstaltung, die gemeinsam von Lehrern, Schülern, Eltern und gesellschaftlichen Partnern getragen wird. Systemische Zwänge, Schule auf eine Notenvergabeanstalt reduzieren zu wollen, sind auf Dauer gefährliche Irrwege. Wir dürfen über der PISA-Debatte niemals vergessen, dass Schule nicht vordergründig Bildungsstandards einzustellen hat. Schule ist der Ort, an dem wir junge Menschen zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigen. Dazu gehört eine Kultur des Respekts und der Anerkennung, die das Recht auf Fehler einschließt. Gewalt dürfen wir nirgendwo akzeptieren. Langfristig und ganz konsequent muss Schule in ein unterstützendes Netzwerk u. a. aus Sozialarbeitern, Schulpsychologen und Jugendhilfe eingebunden werden. Wir brauchen Prävention auf Dauer. Die Politik steht hier in der Pflicht, glaubwürdig zu handeln.“