Berlin,

Würdigung von Ludwig Eckinger

Dr. Ludwig Eckinger wurde heute an der Österreichischen Botschaft in Berlin das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich von Botschafter Dr. Ralph Scheide überreicht. 

Eckinger, von 1993 bis 2009 Bundesvorsitzender des VBE und nunmehr Ehrenvorsitzender, initiierte in besonderem Maße die Entwicklung enger Arbeitskontakte des VBE zu den Partnergewerkschaften Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Lehrer (GÖD) in Österreich und Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) in der Schweiz, um die Anerkennung des Lehrerberufs in der Demokratie voranzutreiben. Vor der Österreichisch-Deutschen Kulturgesellschaft hatte Eckinger im November 2008 unterstrichen, „die Bildung eines jeden muss im Interesse aller liegen. Das ist der Kern des Demokratieverständnisses; das ist der Kern einer Bildungsrepublik" und warnte, "die Bürger könnten sich von einer Demokratie abwenden, die nicht allen gleichermaßen die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht". Mit der "Wiener Erklärung" im November 2008 wandten sich VBE, GÖD und LCH an die Öffentlichkeit des deutschsprachigen Europa und stellten erstmals ein länderübergreifendes Leitbild für den Lehrerberuf vor, das bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Die Unterzeichner betonten: "Lehrerinnen und Lehrer nehmen für Bestand und Entwicklungsfähigkeit der Gesellschaft eine Schlüsselrolle ein… Damit Lehrerinnen und Lehrer ihre verantwortungsvolle Aufgabe auf Dauer bewältigen können, braucht es die Achtung ihres Berufes und ihrer Tätigkeit in der Gesellschaft. Die gesellschaftliche Attraktivität des Lehrerberufes muss dringend gesteigert werden." 

Seit 2007 stehen VBE, GÖD und LCH in regelmäßigem und engem Erfahrungsaustausch über die Gelingensbedingungen im Bildungsbereich und die Situation der Lehrerinnen und Lehrer. Bereits 2007 stellten die drei Lehrergewerkschaften klar, dass alle Lehramtsstudiengänge grundsätzlich mit einem Master abschließen müssen. Mit der "Wiener Erklärung" 2008 und ihrer gleichzeitigen Forderung, die 600 000 Lehrerinnen und Lehrer der drei Länder, die in den kommenden 15 Jahren in den Ruhestand gehen, hochwertig zu ersetzen, wurde erfolgreich der Handlungsdruck auf die Politik erhöht. 

VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann verband seinen Glückwunsch mit der Erklärung, dass die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Österreich und der Schweiz fester Bestandteil der internationalen Arbeit des VBE sei und bleibe. Dies werde u.a. dadurch belegt, dass die neue Führung des VBE mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz und Österreich bereits zwei weitere gemeinsame Erklärungen habe folgen lassen: 2010 die Zürcher Erklärung zum Lehrermangel und 2012 die Erklärung zum Thema Schulleistungstests. 

Die Vorstände von VBE, GÖD und LCH kommen zwei Mal im Jahr zu Arbeitstreffen zusammen. Das nächste Treffen findet Anfang Juli in Berlin statt. ­