Bildungspaket stigmatisiert bedürftige Kinder
„Das Bildungs- und Teilhabepaket ist und bleibt ein Etikettenschwindel des Bundes“, betont VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann. „Das vollmundige Ziel, bedürftigen Kindern Lernunterstützung und mehr Teilhabe an Sport und Kultur zu ermöglichen, geht nicht auf. Ganz im Gegenteil führt das Bildungspaket zu einer Stigmatisierung der Kinder. Lehrer werden gezwungen, für ihre Schüler Förderbedarf festzustellen, damit Jobcenter private Nachhilfe genehmigen dürfen. Gleichzeitig verweigert der Staat den Schulen die nötigen Förderbedingungen.“ Der VBE halte das für einen Skandal. „Mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, muss endlich Kern einer vernünftigen Kooperation von Bund und Ländern im Bildungsbereich werden“, so Beckmann. „Das Kooperationsverbot muss verschwinden.“
Beckmann weiter: „Das Bildungs- und Teilhabepaket zielt offiziell darauf, die Abhängigkeit von sozialer Herkunft und Bildungschancen zu entkoppeln. Kinder aus sozial schwachen Familien haben aber erst einen Anspruch auf Fördermittel, wenn sie schon versetzungsgefährdet sind. Das Bildungspaket verlangt, dass bedürftige Kinder erst in eine Notlage geraten müssen. Präventive Unterstützung ist damit ausgeschlossen. Der Bund schaufelt also Gelder auf dem Umweg über private Träger in den Bildungsbereich und leistet in Wirklichkeit einer schleichenden Privatisierung Vorschub.“