Berlin, Inklusion/Integration

Positive Signale, aber kein Grund zum Zurücklehnen

VBE zu PISA 2012

„Die Ergebnisse von PISA 2012 zeigen, dass der PISA-Schock im Bildungsbereich zu nachhaltig positiven Entwicklungen führte“, stellt VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann mit Blick auf die heute vorgestellten Ergebnisse von PISA 2012 fest. „Das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, Unterricht zu verbessern und auf die Stärken und Schwächen ihrer Schüler einzugehen, findet in den aktuellen PISA-Ergebnissen verdiente Anerkennung. Vor allem gelingt es offenbar tendenziell, den Zusammenhang zwischen Bildungsergebnissen und sozialer Herkunft abzuschwächen. Klar ist aber auch, dass diese Entwicklung beharrlich fortgeführt werden muss. Für den VBE ist es wichtig, den bestehenden Konsens in der Gesellschaft, jedem Schüler Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe zu gewährleisten, bildungspolitisch noch konsequenter umzusetzen.“ Es sei kritisch, so Beckmann, dass einer von zehn 15-Jährigen nicht die Grundkompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften erreiche und sich das Problem insbesondere auf Schüler mit Migrationshintergrund konzentriere. „Das Umsteuern auf individuelles Fördern und Fordern ist der richtige Weg“, betont Beckmann, „aber es müssen dafür dauerhaft Ressourcen in den Schulen gesichert werden. Die ersten erkennbaren Erfolge bei PISA 2012 verpflichten die Politik, den Rotstift aus der Schule herauszuhalten.“ 

Beckmann weiter: „Die aktuelle PISA-Studie bietet keinen Grund, dass sich die Politik zurücklehnt. Der neue Koalitionsvertrag ist vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden Probleme im deutschen Bildungssystem in Sachen Bildungsgerechtigkeit das Papier nicht wert, auf dem er steht. Die entscheidende Frage, wie Bund, Länder und Kommunen gemeinsam das Ziel einer Bildungsrepublik anpacken, bleibt ohne Antwort. Der VBE dringt weiter darauf, im Grundgesetz ein Kooperationsgebot zu verankern. Die Mittel müssen gebündelt werden, um Inklusion, mehr Ganztag und mehr qualifizierte Lehrerfortbildung zu ermöglichen.“ 

Der VBE-Bundesvorsitzende attestiert der OECD „Lernfähigkeit“. Es sei eine wichtige Botschaft, dass sich die OECD unmissverständlich für hochqualifizierte Lehrerinnen und Lehrer ausspreche. „Es ist in der Tat wichtig, die besten Kandidaten für den Lehrerberuf zu gewinnen und Lehrer als Angehörige wissenschaftlicher Berufe in der Gesellschaft anzuerkennen und dementsprechend zu bezahlen“, bekräftigt Beckmann. „Das bleibt auch Hausaufgabe für die deutschen Bundesländer.“