Berlin, Digitalisierung

Digitales Lernen an Deutschlands Schulen nicht möglich

„Die digitale Schule gibt es in Deutschland bislang nur virtuell entgegen aller Ankündigungen der Politik“, kritisiert VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann anlässlich der aktuellen Schülerbefragung von Bitkom und Learntec. „Lehrer wie Schüler sehen darin ein Fiasko.“ Beckmann verweist auf die repräsentative forsa-Lehrerbefragung im Auftrag des VBE, die durch die aktuelle Befragung unter Schülern fast durchgängig bestätigt wird. „Die VBE-Umfrage hat u.a. ergeben: Neun von zehn Lehrern verneinen das Vorhandensein von Klassensätzen mobiler Geräte. 22 Prozent der Lehrkräfte bundesweit haben noch keinerlei Zugang zu einem Dienst-PC in der Schule. Über 40 Prozent haben keine geschützte Dienst-E-Mail-Adresse.“ Nicht nur die IT-Ausstattung sei mittelalterlich, so Beckmann. Auch die Wartung werde den Schulen allein überlassen. „Und die Aneignung von Kenntnissen für IT-gestützten Unterricht eignen sich neun von zehn Lehrern auf privatem Wege an, weil Fortbildungsangebote fehlen.“ 

Beckmann weiter: „Die zuständige Politik muss endlich ihre Verweigerungshaltung aufgeben und die Mittel für eine zeitgemäße IT-Ausstattung aller Schulen, auch der Grundschulen, bereitstellen. Dienstherren und Schulträger schieben das Thema als Privatangelegenheit auf die Lehrer ab. Es muss Schluss damit sein, die digitale Agenda nur zu beschwören.“ Es sei ein Skandal, betont Beckmann, wenn von Lehrern und Schülern erwartet werde, ihre Privatgeräte in der Schule zu nutzen. „Das ist nicht nur Rotstiftpolitik auf dem Rücken der Lehrer, es schafft auch neue Abhängigkeiten vom Geldbeutel der Eltern. Die öffentlichen Schulen dürfen von der Politik nicht auf diesen Holzweg geschickt werden.“­