Berlin, Integration

Quotierung von Kindern mit Migrationshintergrund ist illusorisch

„Die Forderung nach einer Quotierung von Kindern mit Migrationshintergrund in Lerngruppen ist abstrus und illusorisch. Dies würde in der Konsequenz dazu führen, dass aus bestimmten Stadtteilen, in denen es einen hohen Anteil von Familien mit Migrationshintergrund gibt, zum Beispiel in den Nordteilen der Ruhrgebietsstädte, bestehende Klassen aufgelöst werden müssten und zukünftig die Kinder mit dem Bus auf die Schulen verteilt werden müssten, um bestimmte Quoten zu erreichen. Zudem stellt sich die Frage: Gilt diese Quotierung nur für die erste oder auch für die zweite oder dritte Generation von Menschen mit Migrationshintergrund“, fragt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). 

Er sieht das Problem bei der Standortpolitik und mangelnder Integration. Beckmann führt aus: „Aus Sicht des VBE kann die Frage nur gelöst werden, wenn die Stadtentwicklung und Wohnungspolitik möglichst bald nicht mehr dazu führen, dass es in bestimmten Stadtteilen zu einer Ballung von Menschen mit Migrationshintergrund kommt. Neben einer entsprechenden Wohnungspolitik ist für die Integration maßgeblich, dass es frühzeitig gelingt, die Migrantinnen und Migranten der deutschen Sprache zu befähigen, und es umfassende Integrationskonzepte von der Kita bis zur Hochschule gibt.“