Berlin, Bildungsfinanzierung

Sponsoring braucht klare Regelungen

Hamburger Erklärung der Lehrer-D-A-CH-Verbände

Die drei Lehrerverbände Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer Österreich (GÖD-aps) und Verband Bildung und Erziehung (VBE) führten vom 21. bis 23. September in Hamburg ihr Jahrestreffen 2017 durch. Ein Kernpunkt der Beratungen auf dem Spitzentreffen der Lehrer-D-A-CH-Verbände war das Thema Sponsoring an Schulen. 

Mit der „Hamburger Erklärung zu klaren Regelungen für Sponsoring an Schulen" fordern sie länderübergreifend: 

1. Die Politik darf sich durch das Erlauben von Sponsoring an Schulen nicht aus ihrer Finanzierungspflicht entziehen.
Der Staat muss die ausreichende Finanzierung aller Schulformen und Schulstufen sichern, so dass alle von Politik und Gesellschaft an die Schule herangetragenen Aufgaben erfüllt werden können und Bildungschancen unabhängig vom Wohnort und dem sozialen Status der Eltern gewährleistet sind. 

2. Der Primat des Pädagogischen gilt.
Schulen haben einen in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag. Alle Maßnahmen, die gemeinsam mit Dritten initiiert und durchgeführt werden, müssen sich diesem unterordnen, dürfen diesem nicht entgegen laufen und müssen ihn in geeigneter Form unterstützen. 

3. Wir brauchen verbindliche Regelungen für das Sponsoring an Schulen.
Es braucht klare und verlässliche Strukturen und Leitlinien, unter denen Sponsoring möglich ist. Die Verantwortungs- und Entscheidungslast auf die Schulen zu übertragen, führt zu einer weiteren Ausdehnung ihres Aufgabengebietes und damit zu Mehrarbeit und einem erhöhten Administrationsaufwand. Ohne Regelungen erhöht sich zudem das Risiko einer punktuellen Förderung. Dies provoziert Verwerfungen zwischen Schulformen, Schulstufen und Schulstandorten in Bezug auf Bildungschancen.