Berlin, Digitalisierung

VBE fordert Digitalisierung mit Augenmaß

Eckpunkte für den DigitalPakt Schule

„Die veröffentlichten Eckpunkte einer Bund-Länder-Vereinbarung zur Unterstützung der Bildung in der digitalen Welt im Bereich Schule unterstützen wir. Wir erkennen an, dass sich die Partner eine große Kraftanstrengung vornehmen wollen. Besonders freut uns, dass deutlich herausgearbeitet wird, dass das Primat des Pädagogischen trotz allem gilt. Hier sehen wir die besondere Verantwortung, die Digitalisierung mit Augenmaß voranzutreiben. Nicht die vollständige Ablösung des Analogen, sondern der Mehrwert durch die Nutzung digitaler Endgeräte muss im Fokus stehen“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) die heute veröffentlichte Bund-Länder-Vereinbarung. 

Bund und Länder sind darüber einig, vor allem in den Feldern digitale Infrastruktur, Weiterentwicklung des Bildungs- und Erziehungsauftrags und bedarfsgerechte Qualifizierung Verbesserungen erreichen zu wollen. Beckmann betont: „Wie wir bereits mehrmals in Umfragen aufzeigen konnten, wollen viele Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht einsetzen. Sie sehen die Vorteile. Es gilt nun, sie dort abzuholen und sie flächendeckend zu qualifizieren. Hierbei gilt: Qualifizierung darf nicht on top als Mehrbelastung passieren, sondern in der Dienstzeit.“ Er spricht sich dafür aus, alle Felder gleichermaßen anzugehen: „Nur gut qualifizierte Lehrkräfte können einem auf die neuen Herausforderungen angepassten Lehrplan gerecht werden und in adäquat ausgestatteten Schulen unterrichten. Wir erwarten, dass dies bei der Umsetzung bedacht wird.“ 

Bei der Pressekonferenz in Stuttgart wurde betont, dass die Gelder als Anschubfinanzierung zur initialen Bereitstellung der Infrastruktur gedacht seien. Sie sollen nicht für die Finanzierung digitaler Endgeräte eingesetzt werden. Beckmann fordert daher: „Die Länder und Kommunen müssen Mittel und Wege finden, digitale Endgeräte bereitzustellen. Es ist erklärter Anspruch, Bildungsgerechtigkeit herzustellen. Nur mit ‚Bring-Your-Own-Device‘ wird das nicht gelingen.“ 

Der VBE hat bereits Ende 2015 einen Leitfaden zur Datensicherheit herausgegeben. Der VBE-Bundesvorsitzende sagt dazu: „Dieses Thema wird viel zu oft unterschätzt. Der VBE hat früh erkannt, dass hier eine besondere Sensibilität gelten muss. Umso mehr freuen wir uns, dass auch die Rechtssicherheit und der Datenschutz endlich transparent geregelt werden sollen.“