Berlin, Bildungsgerechtigkeit

Demokratieerziehung: Nicht nur fordern, sondern auch fördern!

Studie der Bertelsmann Stiftung zu Demokratiebildung

„Lehrkräfte brauchen Zeit und Gestaltungsspielräume, um Werte zu vermitteln und Demokratie erlebbar zu machen. Das zeigte unsere in der letzten Woche veröffentlichten forsa-Umfrage und das beweisen auch die Ergebnisse der Studie zu Demokratiebildung der Bertelsmann Stiftung. Getrieben durch gesellschaftliche Entwicklungen der Verrohung von Sprache und Umgangsformen und aktuellen Ereignissen, wie in Chemnitz, wird der Ruf von Politik schnell laut, dass Schule mehr Demokratiebildung betreiben muss. Das ist scheinheilig, solange die Ressourcen dafür verweigert werden und die Strukturen durch Leistungsdruck starr bleiben“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

Er bekräftigt: „Für Lehrkräfte haben Werte einen sehr hohen Stellenwert. Eltern spiegeln dies wieder, denn sie sehen Schule als wichtigen Akteur der Werteerziehung. Allerdings sehen Eltern wie Lehrkräfte Defizite in der Umsetzung.“ Die forsa-Studie im Auftrag des VBE zeigt, dass das Nicht-Erreichen von Erziehungs- und Bildungszielen vor allem darin begründet liegt, dass diese nicht hinreichend im Lehrplan berücksichtigt und priorisiert werden. Eltern und Lehrkräfte bestätigen: Die Umsetzung gelingt dann besonders gut, wenn diese Ziele im Schulalltag ausgestaltet werden, zum Beispiel in Form von Projektwochen und Workshops. Beckmann fordert: „Es braucht eine fächerübergreifende Verankerung der Bildungs- und Erziehungsziele in den Lehrplänen. Zudem brauchen die Lehrkräfte unter anderem die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams und durch außerschulisches Engagement.“