Hinsehen und handeln! VBE empfiehlt „Ich. Du. Inklusion“
„Wir brauchen keine Bedenkzeit, wir brauchen Gelingensbedingungen. Viel zu lange schon wird die Debatte um Inklusion aus dem Elfenbeinturm heraus geführt und die Realität an den Schulen ignoriert. In dem Film ‚Ich. Du. Inklusion‘ wird deutlich, was auch unsere forsa-Umfragen zu Inklusion 2015 und 2017 bereits gezeigt haben: Die Lehrkräfte sind mehrheitlich positiv eingestellt und packen diese Herausforderung mit großem Engagement an. Aber die Stimmung droht zu kippen: Ohne die notwendigen Gelingensbedingungen, wie die Doppelbesetzung in inklusiven Lerngruppen, die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams und ausreichend Fortbildungen, die innerhalb der Dienstzeit wahrgenommen werden können, kann Inklusion nicht gelingen“, kommentiert Udo Beckmann anlässlich der TV-Premiere des Films „Ich. Du. Inklusion“ am Samstag, den 10. Februar 2018, um 22.30 Uhr auf Phoenix.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hatte bereits den Kinostart des Films im Mai 2017 unterstützt und gemeinsam mit dem Regisseur Thomas Binn und dem Filmverleih mindjazz pictures sehr viele Kinovorführungen mit anschließenden Podiumsdiskussionen in ganz Deutschland ausgerichtet. Für den Film begleitete Regisseur Thomas Binn zweieinhalb Jahre lang Grundschülerinnen und -schüler mit und ohne Förderbedarf des ersten offiziellen Inklusionsjahrgangs an der Geschwister-Devries-Schule in Uedem (NRW). Der VBE-Chef Beckmann schildert: „Hier sieht man in regelrecht bedrückender Weise, wie sich die Lehrerin mit einer sehr positiven Grundhaltung zur Inklusion um ein inklusives Miteinander bemüht, aber an der Realität regelrecht zerbricht. Es wird jederzeit deutlich: hier will jemand, hier hat jemand die Einstellung dazu, aber auch: hier werden Gelingensbedingungen verweigert, hier gibt es zu viel Bürokratie. Es ist eine erschreckende Szene, wenn die Kinder darauf hinweisen, dass die Lehrerin es allein doch gar nicht schaffen könne, sich um alle zu kümmern.“
Deshalb fordert Beckmann: „Die Diskussion um Inklusion darf nicht ideologisch geführt werden, sondern muss sich ganz pragmatisch an der Schulrealität orientieren. Wir fordern alle Politikerinnen und Politiker dazu auf, sich den Film anzusehen und mit der Gewerkschaft VBE ins Gespräch zu kommen. Denn: Es gibt viel zu tun!“