Berlin, Bildungsfinanzierung

VBE: Bildung first

Sondierungsverhandlungen von CDU, CSU und SPD

„Wir erwarten von den Sondierungsverhandlungen ein klares Signal für mehr Bildungsinvestitionen und größere Bemühungen, gemeinschaftlich die bestehenden Herausforderungen zu lösen“ stellt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), anlässlich der ab Sonntag stattfindenden Sondierungsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD fest.

Er erinnert die Parteien an ihre eigenen Versprechen: „Die Unionsparteien müssen sich daran messen lassen, was sie dafür tun, endlich die von Bundeskanzlerin Merkel bereits vor 10 Jahren ausgerufene ‚Bildungsrepublik Deutschland‘ zu verwirklichen. Und die SPD fordert seit mehreren Jahren das Kooperationsverbot im Bildungsbereich abzuschaffen. Durch dieses werden wichtige Investitionen verhindert, die dringend notwendig sind, um zum Beispiel den Investitionsstau von 34 Milliarden Euro schneller abbauen zu können und die KMK-Strategie ‚Bildung in der digitalen Welt‘ umzusetzen. Wir erwarten, dass die SPD hier Wort hält.“

Im Wahlkampf forderten sowohl die Unionsparteien als auch die SPD die Einführung einer Ganztagsbetreuung für Grundschüler. VBE-Chef Beckmann sieht hierbei zwei große Herausforderungen, nämlich den Personalmangel und den Qualitätsanspruch: „Ein Rechtsanspruch führt nicht zu Mehreinstellungen. Allen muss klar sein: Es herrscht akuter Lehrer- und Erziehermangel. Die Politik sollte zunächst eine Strategie erarbeiten, wie der bestehende Personalmangel gelöst werden kann, bevor ein Mehrbedarf produziert wird. Außerdem muss gelten: Qualität geht vor Quantität. Die Ganztagsbetreuung darf nicht nur eine ‚Aufsicht nach Schulschluss‘ sein. Durch festgelegte Qualitätsstandards muss eine hochwertige Betreuung gesichert werden, die den Kindern echten Mehrwert bietet.“