Berlin,

Hohe Sprachkompetenz sichert gesellschaftliche Teilhabe

Übergabe der KMK-Präsidentschaft

„Die sichere Nutzung der deutschen Sprache ist essenziell für die Verständigung mit anderen und für die Teilhabe und Teilnahme am beruflichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Ein großer Wortschatz führt zu großem Sprachvermögen. Das Lesen und Schreiben in den Fokus seiner Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz zu stellen, bewerten wir als eine sehr positive Entscheidung des hessischen Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. Noch positiver fänden wir, wenn sich dies nicht nur in Debatten über Methoden zur Vermittlung äußert, denn dafür sind die Lehrkräfte entsprechend ausgebildet. Innerhalb der Kultusministerkonferenz sollte hingegen ein Austausch über die besten Bedingungen für das Lehren und Lernen der deutschen Sprache stattfinden. Leitend könnte u. a. die Frage sein, welche Professionen in den Lerngruppen unterstützen können, um die schwächeren Kinder zu begleiten und so sicherzustellen, dass auch diese ein gutes Grundniveau der deutschen Sprache erlangen“, schlägt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), vor. Er reagiert damit am Tag der Präsidentschaftsübergabe der Kultusministerkonferenz auf die Schwerpunktsetzung des nun amtierenden Präsidenten, Alexander Lorz, hessischer Kultusminister, auf „Deutsch als Bildungssprache“. Auch der VBE rückt das Thema Schreiben gerade in den Fokus. Gemeinsam mit dem Schreibmotorik-Institut wurde eine Umfrage zum Handschreiben durchgeführt, die momentan ausgewertet und im ersten Halbjahr 2019 veröffentlicht wird.

Bei dem Thema „Deutsch als Bildungssprache“ dürfe man jedoch nicht nur auf die Schulen sehen. „Wenn es um das Verstehen komplexer Texte geht, müssen auch funktionale Analphabeten in den Blick genommen und Strategien erarbeitet werden, wie diese besser teilhaben können“, so Beckmann. 

Der Bundesvorsitzende drückt zudem die Hoffnung aus, dass das Schwerpunktthema der letzten Präsidentschaft weiterwirkt. „Im Jubiläumsjahr des Grundgesetzes, der Einführung des Wahlrechts für alle Erwachsenen und des Mauerfalls muss der Fokus ‚Demokratie- und Werteerziehung‘ des ehemaligen Präsidenten Holters auf jeden Fall weiter verfolgt werden. Gerade erst zeigte unsere forsa-Umfrage zu ‚Werteerziehung‘ wie wichtig Eltern und Lehrkräften dieses Thema ist.“