Berlin, Digitalisierung Bildungsfinanzierung

Ein guter Schritt, aber kein großer Wurf!

Digitalpakt

„Wir begrüßen es, dass der Prozess zur Beantragung der Gelder des Digitalpaktes vereinfacht wird. Der große Wurf ist die nun mögliche Nachlieferung des Medienkonzeptes aber leider noch nicht. Parallel muss daran gearbeitet werden, den Austausch zwischen den Schulen deutlich zu intensivieren, damit nicht jede Schule das Rad neu erfinden, sondern nur auf die lokalen Gegebenheiten anpassen muss“, fordert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann. Er reagiert damit auf die zwischen der Bundesbildungsministerin, Anja Karliczek, und der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Dr. Stefanie Hubig, abgestimmte Entscheidung, dass „das notwendige Medienkonzept der Schulen ab sofort nicht mehr vor Start der Maßnahme, sondern bei deren Abschluss“ vorliegen muss.

Beckmann unterstrich zudem, dass es eine einfachere Förderkulisse braucht, damit die Gelder schnell fließen und wirksam eingesetzt werden können. Er verweist auf neuere Abfragen in den Ministerien und Umfragen unter Schulen, wonach deutlich werde, dass bisher nur ein kleiner Teil des Digitalpaktes ausgezahlt ist. Beckmann kritisiert: „Es ist aber zu einfach, den Schulen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die Beantragung der Gelder ist nicht nebenbei zu machen und muss in den personell unterbesetzten Kommunen auch erst einmal bearbeitet werden.“

Mit dem Digitalpakt können 5,5 Milliarden Euro dafür ausgegeben werden, die Infrastruktur an den Schulen herzustellen, um, unterstützt durch digitale Endgeräte, lehren und lernen zu können. Allerdings ist der Bedarf für eine Vollausstattung von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften deutlich höher. Der VBE mahnt daher an, dass es noch deutlich größerer finanzieller Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen bedarf. Der VBE Bundesvorsitzende stellt klar: „Wer nicht anerkennen will, dass dauerhaft eine jährliche Finanzierung von 2,8 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden muss (Berechnungen der Bertelsmann Stiftung), der belügt sich selbst und verspielt die Zukunft unseres Landes.“