Berlin, Bildungsgerechtigkeit Digitalisierung

Hoher Klärungsbedarf bei Soforthilfe

500 Millionen Euro Soforthilfe

„Die Soforthilfe ist richtig und wichtig – und auch die Ausgestaltung, dass das Geld direkt an die Schulen geht. Wir fordern aber weiterhin, dass nachhaltig gesichert werden muss, dass alle Schülerinnen und Schüler, und im Übrigen auch die Lehrkräfte, ein von der Schule bereitgestelltes Gerät erhalten müssen. Denn wir wissen aus den von uns beauftragten repräsentativen forsa-Umfragen, dass die Ausstattung an den Schulen miserabel ist. So sagten 2019 nur 34 Prozent der Schulleitungen und 2020 nicht viel mehr, nämlich erst 37 Prozent der Schulleitungen, dass es Klassensätze an digitalen Endgeräten an ihrer Schule gibt. 

Zudem sind noch viele Fragen ungeklärt. Wer sucht die Geräte aus und wer beschafft sie? Wer sorgt für die Inbetriebnahme, aber auch für die Wartung der Leihgeräte? Wer erhält nach welchen Indikatoren Geräte? Wie sind die Geräte versichert? Das Programm hat den Fokus, Schülerinnen und Schüler zu fördern, die aus ökonomisch schlechter gestellten Elternhäusern kommen, schnell ein Gerät zur Verfügung zu stellen. Dass nun keine klaren Indikatoren genannt werden, ist Fluch und Segen zugleich: Es bleibt unklar, wer denn auf welcher Grundlage von der Ausleihe eines Gerätes ausgeschlossen werden würde. Diese Bürde darf nicht den Schulleitungen auferlegt werden“, fordert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).