Berlin, Bildungsgerechtigkeit

KMK verkündet Ländervereinbarung

„Die heute von der Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossene Ländervereinbarung verfolgt das richtige Ziel. Es braucht auch und gerade im Bildungsföderalismus mehr Vergleichbarkeit und qualitativ abgesicherte Standards. Es muss aber auch klar sein: Bildungsgerechtigkeit bedeutet vor allem, dass jeder und jedem in Deutschland, in seiner gesamten Bildungslaufbahn und ganz gleich welchen sozio-ökonomischen oder kulturellen Hintergrund sie oder er hat, die bestmögliche Förderung zuteil wird. Das heißt: Zuvorderst geht es darum, dass sichergestellt wird, dass jede Schülerin und jeder Schüler in Deutschland dem eigenen Potenzial entsprechend den bestmöglichen Abschluss erzielen kann. Erst dann geht es um die Vergleichbarkeit von Abschlüssen. Die politisch Verantwortlichen haben die hierfür notwendigen Voraussetzungen bisher nicht geschaffen. Dies wird insbesondere durch den eklatanten Mangel an originär ausgebildeten Lehrkräften deutlich. Ob der heutige Tag wirklich ein historischer für die Bildung in Deutschland war, wird davon abhängen, ob die Ländervereinbarungen tatsächlich zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen werden“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), die heute von der Kultusministerkonferenz verkündeten Ergebnisse.

Beckmann weiter: „Dass man sich heute darauf verständigt hat, eine ständige wissenschaftliche Kommission zu installieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese in der beschlossenen Form hinter dem zurückbleibt, was mit einem Nationalen Bildungsrat angedacht war und sinnvoll gewesen wäre. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die Einbindung der an Schule beteiligten Interessenvertretungen sinnvoll gewesen wäre, um alle wichtigen Perspektiven für die Weiterentwicklung unseres Bildungssystems zu integrieren. In Umfragen des VBE ist immer wieder deutlich geworden, dass Lehrkräfte es als belastend empfinden, dass die Politik Entscheidungen trifft, die nicht die Realität an den Schulen im Blick haben, die nicht mit den notwendigen Ressourcen unterlegt werden und die ohne Einbezug der Expertise der Praxis getroffen werden. Wir werden die Ausgestaltung dessen, was heute beschlossen wurde, sehr genau beobachten," erläutert Beckmann.