Berlin, Frühkindliche Bildung

Verkündete Kita-Maßnahmen des Bundes längst überfällig

„Wir begrüßen die Durchführung einer umfassenden, bundesweiten Corona-Kita-Studie unter Leitung des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) ausdrücklich. Wir hoffen, dass dadurch spezifischere Erkenntnisse und damit gezieltere Handlungsgrundlagen für Kitas gewonnen werden können. Auch das Investitionsprogramm, durch das zusätzlich eine Milliarde Euro durch den Bund bereitgestellt werden soll und die Einrichtung eines Corona-Kita-Rates sind zu begrüßende Maßnahmen“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), die heute von Bundesfamilienministerin Giffey verkündeten Initiativen.

Gleichfalls mahnt Beckmann: „Erkenntnisse werden erst dann wirklich wertvoll, wenn sie in notwenige Handlungen und konkrete Unterstützungsmaßnahmen übersetzt, also umgesetzt werden. Hier erwarten wir von der Politik einen jederzeit transparenten, kontinuierlichen und lösungsorientierten Austausch mit allen Beteiligten, bis in die Kitas hinein, sowie ein entschiedenes Handeln der Politik.“

Zudem ist es laut Beckmann „zwar richtig und nachvollziehbar, wenn die Ministerin entlang grundsätzlicher Empfehlungen von Seiten des Bundes darauf hinweist, dass alle möglichen Maßnahmen von Kitas getroffen werden sollten, um ein Infektionsgeschehen zu unterbinden. Die Realität zeigt aber, dass die Umsetzung jederzeit getrennter Kleingruppen, keine Mehrfachnutzung von Räumen etc., auf Grund der mangelhaften Gegebenheiten nicht von allen Kitas zu leisten sein wird. Hier muss sich Politik ehrlich machen. Der VBE hat wiederholt betont, dass genau bei diesen neuralgischen Punkten Kitas nicht allein gelassen und die Verantwortung auf sie abgewälzt werden darf. Es braucht klare Rahmenvorgaben, spezifische und transparent kommunizierte Szenarien und Verfahren, die auch wirklich realisierbar sind, sowie unterstützende und jederzeit verfügbare Ansprechpersonen für Kitas in den Ländern. Es dürfen keine Erwartungen geweckt werden, die nicht einlösbar sind“. „Wir dürfen nicht ausblenden, dass der massive und durch die Politik zu verantwortende Personalmangel an Kitas jetzt coronabedingt nochmals verstärkt wird. Personen mit einem erhöhten Risiko fallen aus, zusätzliche Aufgaben wie Sicherheitsmaßnahmen, Hygienevorkehrungen oder auch administrative Aufgaben, wie etwa eine kontinuierliche Beteiligung an der neuen Corona-Kita-Studie, zu der wir Kitas, sofern ressourcenseitig realisierbar, ausdrücklich einladen, kommen noch hinzu. Um einen möglichst umfassenden Vollbetrieb an Kitas realisieren zu können, den wir uns alle wünschen, muss die Politik den Kitas in jeder Hinsicht deutlich spürbare Unterstützung geben.“, so Beckmann abschließend.