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Viele Fragen offen

GEW, VBE und BER zum Treffen von KMK und Wissenschaftlern zum „Lüften in Schulräumen“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sowie der Bundeselternrat (BER) haben grundsätzlich begrüßt, dass sich die Kultusministerkonferenz (KMK) mit Blick auf das „Lüften in Schulräumen“ von Wissenschaftlern hat beraten lassen. Dennoch seien bei dem Experten-Treffen am Mittwochabend, an denen die drei Organisationen vertreten durch ihre Vorsitzenden teilgenommen haben, „viele Fragen offen geblieben“. „Es gab einen wissenschaftlichen Disput darüber, wie effektiv das Lüften ist und ob der Einbau von Luftreinigungsgeräten, die in Klassenzimmern eingesetzt werden sollen, in denen die Fenster nicht ausreichend geöffnet werden können, eine Veränderung der Belastung mit Viren in der Luft bringen“, stellten GEW-Vorsitzende Marlis Tepe, VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann und BER-Vorsitzender Stephan Wassmuth am Freitag fest. Die Ankündigung einer Handreichung des Bundesumweltamtes wird begrüßt, aber: „Die Schulen brauchen dringend Orientierung und Unterstützung, die kalte Jahreszeit beginnt jetzt. Die Lüftungsregelung 20-5-20 wird bei Regen und niedrigen Temperaturen eine riesige pädagogische Herausforderung. Das wurde zu wenig in die Überlegung einbezogen.“

Die drei Organisationen fordern: „Die Schulen müssen ein Anrecht haben, eine Gefährdungsbeurteilung einzufordern, wenngleich wir den zusätzlichen Aufwand sehen, der damit für die Ämter einhergeht. Schlussendlich muss auch über die Konsequenz nachgedacht werden, die zu ziehen ist, wenn eine Schule nicht beurteilt werden kann. Die KMK muss das Tempo beschleunigen und so schnell wie möglich einen klaren Zeitplan für die Umsetzung der Maßnahmen vorlegen. Dabei dürfen Kosten für notwendige Umbauten oder Geräte kein K.o.-Kriterium sein. Entscheidend ist der bestmögliche Infektionsschutz für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern.“ Die Vorsitzenden machten noch einmal deutlich, dass die hygienischen Zustände an vielen Schulen nach wie vor nicht ausreichend seien, an nicht wenigen Schulen gebe es große bauliche Mängel. Zudem müsse mit Hochdruck daran gearbeitet werden, dass bisher nicht zu öffnende Fenster entsprechend umgebaut werden.