Berlin, Gesundheit & Zufriedenheit

Weichgespülter Kompromiss statt besserem Infektionsschutz

„Selbst die massiv steigenden Infektionszahlen konnten nichts daran ändern, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) erneut einen weichgespülten Kompromiss vorlegt. Es ist abenteuerlich, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen auf die bedrohliche Situation reagiert wird, aber der länderübergreifende Konsens der KMK keine Neuigkeiten bietet. Man begnügt sich damit, weiter zu manifestieren, dass überall die eigene Suppe gekocht wird. Anstatt den vorhandenen Stufenplan endlich konkreten Infektionslagen zuzuordnen, wie es durch eine Kombination mit den RKI-Empfehlungen möglich wäre, werden diese lediglich als Teil eines ‚Orientierungsrahmens‘ dargestellt. Das öffnet Tür und Tor für das Vorgehen, das wir vielerorts sehen: Ohne Blick auf die Infektionslage wird der Unterricht weitergeführt. Bei aller Unterstützung des Rechts auf Bildung brauchen diejenigen, die in Risikogebieten lehren und lernen wollen, mehr Infektionsschutz als einmal mehr Lüften pro Stunde. Was es wirklich braucht, sind kleinere Gruppen. Denn auch wir wollen, dass die Schulen offenbleiben können. Aber nicht, wenn dabei die Gesundheit von Beschäftigten und Schülerinnen und Schüler gefährdet wird. In kleineren Gruppen gelingt das Abstandhalten besser und beim Lüften sitzt niemand im Regen. Zudem lässt sich so die psychisch belastende Situation der Pandemie auch besser bewältigen, weil die Aufmerksamkeit für die einzelnen Kinder und Jugendlichen dann viel höher ist“, kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, den soeben veröffentlichten Beschluss der KMK „Länderübergreifender Konsens zu Präventionsmaßnahmen an Schulen im Hinblick auf das dynamische Infektionsgeschehen“.