Berlin, Lehrkräftebildung/-mangel

Wo sollen die Lehrkräfte herkommen?

Höhere Schülerzahlen erzwingen Reaktion der KMK

„Es ist richtig und wichtig, dass die Kultusministerkonferenz die Schülerzahlen veröffentlicht. Ein Jahr später als die Bertelsmann Stiftung wird damit auch bestätigt, dass wir bis 2025 über 3,2 Millionen Kinder in der Grundschule haben. Wir blicken nun gespannt in den Dezember, wenn dann die Lehrkräftebedarfsprognose veröffentlicht werden soll. Es ist kein Geheimnis, wenn ich feststelle: Wir haben die Lehrkräfte, die wir brauchen, nach aktuellem Stand weder in den Schulen noch in der Lehrerausbildung. Und es sind nur noch 5 Jahre Zeit, sie zu akquirieren. Die beste Werbung für die Arbeit an der Schule? Wenn diese bestmöglich ausgestattet und saniert sind, Lehrkräfte von multiprofessionellen Teams unterstützen werden und sich so auf das Kerngeschäft konzentrieren können: Bilden und erziehen zum Wohle des Kindes“, kommentiert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), anlässlich der Veröffentlichung der KMK-Prognose zu den Schülerzahlen bis 2030.

Die Statistik zeigt auch, dass insbesondere in den Stadtstaaten und Ballungsgebieten mehr Kinder in die Schule kommen werden. Beckmann: „Wir sehen jetzt schon, wie zum Beispiel in Berlin über die Hälfte der Neueingestellten keine originär ausgebildeten Lehrkräfte sind. Seiteneinsteigende können eine Bereicherung für das Kollegium sein. Relevant für deren erfolgreiches Arbeiten in einer Schule und für den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen ist aber eine angemessene, mindestens halbjährige Vorqualifizierung, die berufsbegleitende Weiterqualifizierung und die Möglichkeit für das Kollegium, die neu Hinzukommenden angemessen zu beraten. Dafür braucht es Kooperationszeit und Zeit für Unterrichtsbegleitung. Hier gibt es massiven Nachholbedarf!“

Die aktuelle Position des VBE zum Seiteneinstieg finden Sie hier.