Berlin, Gesundheit & Zufriedenheit

Zahlen nicht marginalisieren!

„Wir bewerten es als positiv, dass die Kultusministerkonferenz endlich unserer Forderung nachgekommen ist, Daten zum Infektionsgeschehen zu erheben und zu veröffentlichen und damit mehr Transparenz zu schaffen.“, sagt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Mit Blick auf die Daten stellt er fest: „Diese Zahlen liefern keinen Grund, berechtigte Ängste der Eltern, Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte herunterzuspielen. 200.000 Schülerinnen und Schüler sowie 11.6000 Lehrkräfte befinden sich in Quarantäne, zudem sind fast 20.200 Schülerinnen und Schüler und 3.200 Lehrkräfte mit Covid-19 infiziert. Das ist eine beachtliche Anzahl, die nicht konsequent marginalisiert werden darf. Momentan gibt es im Bundesschnitt an jeder achten Schule eingeschränkten Präsenzbetrieb, wobei sich Lerngruppen im Distanzunterricht befinden. Die Werte aus den Bundesländern zeigen aber eine extreme Bandbreite. Sind in Mecklenburg-Vorpommern 5 Prozent der Schulen davon betroffen, sind es in Berlin 39 Prozent, in Bremen 36, im Saarland 23 und in Nordrhein-Westfalen 20 Prozent. Dies könnte damit zusammenhängen, dass gerade in hoch verdichteten Gebieten Schülerinnen und Schüler zum Beispiel in der morgendlichen Rushhour mit vielen anderen Menschen zusammentreffen. Eine Möglichkeit, dies zu entzerren, ist der versetzte Unterrichtsbeginn, was jedoch zusätzliche organisatorische Herausforderungen für die Schulen mit sich bringt. Durch das Drängen auf Homeoffice, wo dies möglich ist, und den Appell an die Bevölkerung, wenn es einzurichten ist, den öffentlichen Nahverkehr in den Zeiten vor Schulbeginn und nach Schulschluss zu meiden, könnte die Politik Anreize setzen, um Kontakte durch Gedränge besser zu vermeiden.“