Berlin, Bildungsfinanzierung

VBE fordert echte Karriereperspektiven und Ende der strukturellen Ungleichheit

Equal Pay Day

Zum alljährlich ausgerufenen „Equal Pay Day“, der in diesem Jahr am 10. März stattfindet, äußert sich die Bundessprecherin der Frauenvertretung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Jutta Endrusch, wie folgt: „Die Lohnlücke wird von einigen als logische Konsequenz der Lebensentscheidungen von Frauen dargestellt. Zeiten für Erziehung und Betreuung von Kindern und die Pflege von Angehörigen gehen natürlich von der Zeit ab, die Frauen für ihre berufliche Weiterentwicklung nutzen können. Damit zu rechtfertigen, dass Frauen weniger Aufstiegsmöglichkeiten haben, ist vollkommen verfehlt. Vielmehr braucht es noch mehr Lösungsansätze, wie die Kompetenzen, die bei Betreuung und Pflege erworben werden, eingerechnet werden können. Zudem ist es notwendig, flexible Leitungskonzepte zu finden, die auch Menschen in Teilzeitbeschäftigungen einbeziehen. So werden echte Karriereperspektiven geschaffen, die grundlegend zu einer besseren Bezahlung beitragen können.“

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, erläutert mit Blick auf die Zahlen: „Es ist ein Erfolg, dass der Gender Pay Gap in den letzten 5 Jahren um 4 Prozentpunkte gesunken ist und nun bei 18 Prozent liegt. Im öffentlichen Dienst ist die Entgeltlücke kleiner, aber auch nicht geschlossen. Zudem sehen wir hier strukturelle Benachteiligungen: Obwohl gleich ausgebildet und gleichwertige Arbeit ausübend, werden Lehrkräfte an Grundschulen in vielen Bundesländern noch immer schlechter bezahlt als Lehrkräfte anderer Schulformen. Dort arbeiten jedoch vor allem weibliche Beschäftigte. Eine schlechtere Bezahlung für Grundschullehrkräfte heißt im Klartext eine strukturell schlechtere Bezahlung für Frauen. Das darf nicht sein! Schon deshalb sind die Länder dazu aufgerufen, A13 in allen Ländern als Einstiegsgruppierung umzusetzen.“