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Kinder haben ein Recht auf Bildung!

VBE zum Weltkindertag

Anlässlich des heutigen Weltkindertages gibt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), folgende Meldung ab:

„Kinder haben ein Recht auf Bildung, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und dem sozioökonomischen Hintergrund ihrer Familien. Die multiplen Krisen unserer Zeit haben in den letzten Jahren allerdings für zunehmende Bildungsungerechtigkeit im Bildungssystem gesorgt. Dies haben verschiedene Studien der letzten Monate verdeutlicht. Kinder, die bereits vor der Pandemie zu den Benachteiligten gehört haben, wurden stärker abgehängt als andere.

Aber schon vor der Coronapandemie mussten wir einen rückläufigen Trend in puncto Bildungsgerechtigkeit beobachten. Bedingt durch fehlende Gelingensbedingungen konnte die individuelle Förderung für Kinder und Jugendliche, die in herausfordernden sozialen Lagen aufwachsen, auch schon vor 2020 oftmals weder in den Kitas noch in den Schulen in erforderlichem Maße geleistet werden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, beispielsweise durch eine bessere personelle Ausstattung der Kitas und durch die Bereitstellung von zusätzlicher Unterstützung für betroffene Schüler:innen. Auch die, durch die pandemiebedingten Schulschließungen verursachten, noch immer bestehenden sozial-emotionalen Belastungen dürfen nicht aus dem Blick geraten. Ohne ihre Aufarbeitung kann gute Bildung für betroffene Kinder und Jugendliche nicht gelingen. Besonders in den Grundschulen, wo der Personalmangel am größten ist, muss dringend Abhilfe geschaffen werden.

Kinder, die heute in der ersten bis dritten Klasse lernen, kennen Schule nur unter Corona-Bedingungen. Sie konnten und können vieles von dem, was Schule ausmacht, wie das soziale Miteinander in Arbeitsgemeinschaften oder Sportangeboten, kaum nutzen. Hinzu kommen Angst und Unsicherheit angesichts des Krieges in der Ukraine und der Klimakrise. Diese Nachteile müssen ausgeglichen werden. Dies kann aber nur gelingen, wenn mehr Menschen für das Lehramt gewonnen werden und die im System befindlichen Lehrkräfte durch andere Professionen unterstützt und endlich von Aufgaben entlastet werden, um sich wieder stärker auf das fokussieren zu können, wofür sie ausgebildet sind. Insbesondere für die Aufarbeitung psychischer Belastungen, aber auch für die Betreuung und Beschulung von Kindern und Jugendlichen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, braucht es den Einsatz multiprofessioneller Teams in Schule und Kita. Es wird höchste Zeit, dass bei politischen Entscheidungen das Wohl der Kinder stärker im Vordergrund steht.“


Zum diesjährigen Kindertag unter dem Motto „Gemeinsam für Kinderrechte“ rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland sowohl Bund, Länder und Kommunen als auch die gesamte Gesellschaft auf, die Rechte von Kindern konsequenter in den Blick zu nehmen. Er geht zurück auf die Empfehlung der 9. UN-Vollversammlung am 21. September 1954.