Gewalt ist kein Randphänomen, aber Tat in Ibbenbüren ist „nicht beispielhaft“
Am Dienstag wurde eine Lehrerin an ihrer Schule getötet, mutmaßlich von einem ihrer Schüler. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, wendet sich an die Hinterbliebenen:
„Wir trauern um eine Kollegin. Der Familie und ihren Freunden gilt unsere Anteilnahme. Einen Menschen anzugreifen und zu töten ist ein feiger Akt und zeugt von blindem Hass und tiefer Respektlosigkeit.“
Er bittet darum, die weiteren Ermittlungen abzuwarten:
„Es ist eine Frage der Haltung, dass in diesem schweren Fall erst die Fakten zusammengetragen werden müssen, bevor man sich weitergehend äußert. Effekthascherische und populistische Äußerungen sind hier vollkommen fehl am Platz.“
Mit Verweis auf die Ergebnisse mehrerer repräsentativer forsa-Umfragen zum Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“ im Auftrag des VBE macht der Bundesvorsitzende deutlich:
„Der Fall aus Ibbenbüren ist nicht beispielhaft. Er ist von einer Härte und Brutalität geprägt, die nicht in der Reihe der Vorfälle zu sehen sind, die wir in unseren Studien ermittelt haben.“
Zuletzt im November 2022 veröffentlicht, meldeten fast zwei Drittel der befragten Schulleitungen, dass es innerhalb der letzten fünf Jahre Fälle psychischer Gewalt, beispielsweise in Form von Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen an ihrer Schule gegeben hätte. Gut ein Drittel der Schulleitungen weiß, dass Lehrkräfte Opfer von Cybermobbing wurden. Und ebenfalls ein Drittel gab an, dass es in den letzten fünf Jahren zu gewalttätigen körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte oder Schulleitungen gekommen sei.