Berlin, Bildungsgerechtigkeit Lehrkräftebildung/-mangel

Politik muss ins Handeln kommen!

Die Maßnahmen zur Reduzierung des Lehrkräftemangels, die heute von der Kultusministerkonferenz (KMK) vorgelegt wurden, bewertet Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), wie folgt:
„Einige der begrüßenswerten Maßnahmen, wie beispielsweise die Entwicklung gemeinsamer Parameter für die Lehrkräftebedarfsprognosen oder die angemessene Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteigenden fordert der VBE bereits seit geraumer Zeit. Gleiches gilt für die Vereinbarung, in den Ländern ausreichende Kapazitäten an den Hochschulen und für den Vorbereitungsdienst vorzuhalten. Allerdings: Gute Ideen und wohlfeile Versprechen haben wir in der Vergangenheit schon oft gehört. Entscheidend ist, dass die verantwortlichen Stellen schnellstmöglich ins Handeln kommen.“

Die vorgesehene Entlastung der Lehrkräfte von Herausforderungen, für die sie nicht originär ausgebildet sind, begrüßt Brand mit Vorsicht:
„Die Entlastung des pädagogischen Personals von Organisations- und Verwaltungsaufgaben, beispielsweise durch den Einsatz multiprofessioneller Teams, ist ebenfalls eine zentrale Forderung des VBE. Leider bleibt die Vereinbarung an dieser Stelle sehr vage. Darüber hinaus warnen wir in diesem Zusammenhang mit Nachdruck: Eine solche Entlastung darf niemals zum Anlass genommen werden, um die Deputate der Kolleginnen und Kollegen hoch zusetzten! Entlastungen bringen niemandem etwas, wenn damit durch die Hintertür neue Belastungen gerechtfertigt werden!“

Zur Frage nach der Absenkung des Ausbildungsniveaus, um mehr Menschen schneller ins Lehramt zu bringen, ergänzt Brand:
„Wir bleiben dabei: Grundlegende Voraussetzung für eine Lehrtätigkeit ist ein Hochschulabschluss auf Masterniveau. Den Lehramtsbachelor, wie er bereits in Brandenburg in der Ausbildungspraxis angekommen ist, lehnen wir vehement ab. Die zentrale Frage lautet an dieser Stelle: Welche Bildung wollen wir in einem Land wie Deutschland, das auf keine nennenswerten Ressourcen zugreifen kann, haben? Die zentrale Ressource unseres Landes ist und bleibt Bildung. Wollen wir hier in Zukunft konkurrenzfähig bleiben, muss die Qualität so hoch wie möglich sein.“