Berlin, Bildungsfinanzierung Frühkindliche Bildung

Forderungen beschlossen!

Einkommensrunde 2025 – Bund und Kommunen

Heute, am 9. Oktober 2024, hat der dbb beamtenbund und tarifunion die Forderungen für die Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Kommunen und Bund beschlossen. Im Vorfeld fanden bundesweit zahlreiche dbb Regionalkonferenzen statt, auf denen die Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes über ihre Vorstellungen und Erwartungen diskutierten. Die Resonanz war groß.

Es zeichnet sich bereits im Vorfeld ab, dass 2025 schwierige Tarifverhandlungen bevorstehen. Neben höheren Entgelten setzt sich der dbb beamtenbund und tarifunion für moderne Arbeitszeitmodelle ein, die mehr Flexibilität und spürbare Entlastungen bringen. Rita Mölders, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) für den Fachbereich Tarifpolitik meint dazu: „Eine umgehende Entlastung ist zwingend notwendig, da der Fachkräftemangel und die damit verbundene Arbeitsverdichtung zu einer hohen Beanspruchung und Belastung der Beschäftigten führt. Das gilt insbesondere auch für die Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen. Für die Personalgewinnung muss der Öffentliche Dienst attraktiver werden, die Arbeitenden wollen hier deutlich mehr Mitbestimmung. Dem Staat fehlen derzeit mehr als 570.000 Beschäftigte. Und das in Zeiten, wo die Aufgaben immer mehr werden. Hier dürfen die Arbeitgebenden den Anschluss und damit den Wettbewerb um die besten Köpfe nicht verlieren.“

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, betont mit Blick auf die Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen: „In der frühkindlichen Bildung werden Grundlagen gelegt, die die Kinder auf ihrem gesamten Bildungsweg begleiten. Mit dem Blick auf Bildungsgerechtigkeit können hier entscheidende Weichen gestellt werden, um Kindern größtmögliche Chancen unabhängig von der Herkunft zu ermöglichen. Ohne eine substanzielle Aufwertung des Berufsstandes, lassen wir diese Chance als Gesellschaft ungenutzt verstreichen. Leider sieht die derzeitige Realität deutlich anders aus. Personalmangel und Überlastung nehmen ein Ausmaß an, dass in Gesellschaft und Wirtschaft bereits deutlich sichtbar wird.

Es muss das Ziel sein, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sie ihrer für unsere Gesellschaft ungemein wichtigen Tätigkeit gut und gerne nachgehen können.“

Die Verhandlungen beginnen am 24. Januar 2025 in Berlin. Für die Beschäftigten der Länder, u.a. für die Lehrkräfte in den Schulen, wird später im kommenden Jahr separat verhandelt.

Zu den Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst konkret:

  • Ein Volumen von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich zur Erhöhung der Entgelte (ggf. zum besseren finanziellen Ausgleich von besonderen Belastungen).
  • Drei zusätzliche freie Tage sowie einen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder.
  • Einrichtung eines Arbeitszeitkontos, über das die Beschäftigten eigenständig verfügen.

Die Entgelte u. a. der Auszubildenden sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden.