Berlin, Gesundheit & Zufriedenheit

An der Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler darf kein Preisschild hängen!

VBE zur Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft

„Wir als Lehrkräfte sehen die Sorgen und Nöte, die Schülerinnen und Schüler umtreiben. Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre und der Blick in eine ungewisse Zukunft lasten schwer auf ihren Schultern. Die sich mehrenden Studien der vergangenen Monate müssen die Politik endlich dazu bewegen, ins Handeln zu kommen und zielgerichtete Angebote zur Stärkung der psychischen Gesundheit und Resilienz junger Menschen zu unterbreiten“, kommentiert Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), die Ergebnisse der Studie zur ökonomischen Bedeutung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern.

Er führt fort: „Die Verwerfungen während der Corona-Pandemie, die viele Kinder in die Vereinsamung geführt und familiäre Konflikte oftmals verstärkt haben, sind in vielen Fällen noch nicht aufgearbeitet. Internationale Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und das folgende Bedrohungsszenario auch für die Nato und Deutschland haben dazu beigetragen, bestehende psychische Probleme zu verstärken oder neue auszulösen. Nicht zuletzt hat die Debatte zur Wiedereinführung der Wehrpflicht jungen Menschen ganz klar vor Augen geführt, dass sie auch selbst unmittelbar zu den Betroffenen gehören können. All diese Belastungen müssen ernst genommen und betroffene Schülerinnen und Schüler entsprechend aufgefangen werden. Andernfalls drohen uns perspektivisch noch deutlich größere Herausforderungen. Unter den gegebenen Umständen können Lehrkräfte dies nicht allein leisten. Die ständige Überlastung im Arbeitsalltag lässt wenig Raum für derartige Querschnittsaufgaben. Zudem sind Lehrkräfte nicht dafür ausgebildet, psychische Erkrankungen zu behandeln.“

Neckov fordert von der Politik: „Wir brauchen die Unterstützung multiprofessioneller Teams. Insbesondere der Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften hat in Pilotprojekten, beispielsweise in Brandenburg, gezeigt, welch positive Effekte ihre Tätigkeit auf die psychische und physische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern hat. Wir halten es mehr denn je für dringend geboten, einen flächendeckenden Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften umzusetzen. Zudem müssen Lehrkräfte von fachfremden Aufgaben entlastet werden, um ihren Beitrag zum Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler leisten zu können. Aus der aktuellen Überlastung heraus ist dies nicht möglich.“