Berlin, Bildungsgerechtigkeit Lehrkräftebildung/-mangel

Bildungsgerechtigkeit durch Berufsbeamtentum

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, weist die Forderung von VdK-Präsidentin Verena Bentele, Lehrkräfte künftig nicht mehr zu verbeamten, entschieden zurück: „Was als Gerechtigkeitsdebatte verkauft wird, ist in Wirklichkeit ein Angriff auf die Stabilität unseres Staates. Wenn wir als VBE von Gerechtigkeit sprechen, dann meinen wir Bildungsgerechtigkeit – also den verlässlichen Zugang aller Kinder zu guter Bildung. Und genau den sichern verbeamtete Lehrkräfte“. Der Beamtenstatus steht nicht für Privilegien, sondern für Verlässlichkeit, Stabilität und das Funktionieren des öffentlichen Dienstes. „Wer dieses Fundament mutwillig schwächt, handelt nicht gerecht, sondern verantwortungslos“, so Brand weiter.

Dass die Abschaffung des Beamtenstatus in der Öffentlichkeit überhaupt ernsthaft diskutiert wird, irritiert Brand: „Bentele und Bas stehen mit dieser Meinung im öffentlichen Dienst so einsam da wie ein Orangensaft in der Minibar von Udo Lindenberg.“

Der Bundesvorsitzende des VBE erläutert: „Lehrkräfte üben im Sinne des Grundgesetzes Artikel 33 Absatz 4 hoheitliche Befugnisse aus und sind deshalb zu verbeamten. Diese verbeamteten Lehrkräfte sichern den Schulbetrieb – Tag für Tag, zuverlässig, und auch dann, wenn andere streiken. Wer den Beamtenstatus abschaffen will, gefährdet die Stabilität des Systems.“ 

Auch die Vorstellung, durch die Abschaffung der Verbeamtung Geld zu sparen, hält der VBE-Chef für einen Trugschluss. Länder, die diesen Weg gegangen sind, kämpften noch stärker mit dem Lehrkräftemangel und müssten diesen über Quereinstieg und fachfremdes Unterrichten abmildern. Diese führe zu sinkender Qualität. „Und am Ende steht die Erkenntnis: Wir müssen Lehrkräfte verbeamten, um Qualität im Bildungssystem und damit Bildungsgerechtigkeit zu gewährleisten.“