Berlin, Bildungsfinanzierung Frühkindliche Bildung

Investitionen an die richtige Stelle

VBE anlässlich der dritten Einkommensrunde

„Wenn die Arbeitgeberseite nicht endlich aufhört, ein angemessenes und konkurrenzfähiges Gehalt und attraktive Arbeitsbedingungen als Verlustgeschäft statt als langfristige Investition in einen gut funktionierenden öffentlichen Dienst zu sehen, bleibt es schwer, junge Menschen für eine Arbeit in Kitas und Schulen zu gewinnen“, stellt Rita Mölders, stellvertretende Bundesvorsitzende Arbeitsbereich Tarifpolitik, mit Blick auf den morgigen Beginn der dritten und entscheidenden Einkommensrunde für Beschäftigte von Bund und Kommunen fest.

Angesichts des bedrohlichen Personalmangels in den Kitas führt sie fort: „Schon jetzt warten viele Eltern vergebens auf einen Kitaplatz für ihre Kinder. Wenn es nicht gelingt, dem Personalmangel etwas entgegenzusetzen, wird es in den kommenden Jahren nicht einmal mehr möglich sein, den Status Quo aufrechtzuerhalten, geschweige denn, zusätzliche Kapazitäten aufzubauen. Darüber hinaus stehen der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder und massive Pensionierungswellen in den Startlöchern und werden die Konkurrenz noch einmal deutlich erhöhen. Angesichts der dramatischen Lage muss das Taktieren ein Ende haben. Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen bereits vor geraumer Zeit vorgestellt. Wie kann es da sein, dass zwei Verhandlungsrunden vergehen, ohne dass ein konkretes Angebot vorgelegt wird? Nach zwei Runden heißer Luft erwarten wir nun substanzielle Vorschläge zur Verbesserung des Einkommens und der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst.“

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE ergänzt: „Seit geraumer Zeit arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen und Kitas weit über ihrer Belastungsgrenze. Hinzu kommen vielfältige gesellschaftliche Herausforderungen, die in Schule und Kita gelöst werden sollen. Was allerdings ausbleibt sind Wertschätzung und Anerkennung. Das geht sicherlich nicht nur über eine bessere Vergütung oder zusätzliche Tage zur Erholung. Aber es wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ein Signal an Millionen Beschäftigte.“

Die Forderungen, die der dbb beamtenbund und tarifunion zusammen mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) formuliert hat, finden Sie hier.


Hintergrund:

Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) sind über 2,6 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Für rund 1,7 Millionen Arbeitnehmende und Auszubildende des Bundes (über 156.000) und der Kommunen (über 1.500.000) und weiterer Bereiche hat der TVöD direkte Auswirkungen. Hinzu kommen knapp 370.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter sowie fast 600.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Mittelbar hat die Einkommensrunde auch Auswirkungen auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes. Eine weitere Verhandlungsrunde ist für den 14./15. März 2025 verabredet.