Berlin, Gesundheit & Zufriedenheit

Prävention – auch für Lehrkräfte

„Immer mehr Krankenkassen erkennen: Es ist viel teurer, Symptome zu bekämpfen, als ihr Auftreten zu verhindern. Anlässlich des Weltgesundheitstages wünschen wir uns diese Erkenntnis auch von den Kultusministerien. Dafür ist es notwendig, ein umfassendes Bild über die Belastungen und die möglichen Entlastungen im Lehrberuf zu erheben. Diese Möglichkeit bietet sich mit TALIS“, sagt Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Der Teaching and Learning International Survey (TALIS) ist eine internationale Vergleichsstudie der OECD; gemeinhin auch als „Lehrkräfte-PISA“ betitelt. Eine Teilnahme Deutschlands wird jedoch auf Beschluss der Kultusministerkonferenz von 2005 abgelehnt. „Spannend ist doch: Warum gilt das nur für Lehrkräfte? An der TALIS-Studie für den frühkindlichen Bereich kann das entsprechende Personal teilnehmen und von den Vorteilen profitieren“, fragt Brand.

Bereits vor einigen Tagen hatte der VBE mit all seinen Landesverbänden die jeweiligen Kultusministerien der Länder sowie die Präsidentin der Bildungsministerkonferenz angeschrieben und eine Beschäftigung mit dieser Frage gefordert, die in eine Teilnahme an TALIS 2030 münden sollte. Der Pressemitteilung sind die Gründe zu entnehmen, welche wie folgt zusammengefasst werden können:

  • systematische Erfassung von Belastungen
  • Nutzen internationaler Vergleiche
  • bessere Arbeitsbedingungen herstellen und Personal binden
  • Wertschätzung zeigen und hohe Belastung anerkennen
  • Motivation steigern, um Bildungsergebnisse zu verbessern

Brand fasst zusammen: „Die Frage ist nicht, ob sich Deutschland TALIS leisten kann, sondern, ob wir es uns leisten können, weiter darauf zu verzichten. Es ist höchste Zeit, Lehrkräftegesundheit endlich ernst zu nehmen!“