Berlin, Digitalisierung Schulbau

Signal, aber keine Richtungsentscheidung

Beschluss des Bundeskabinetts zum Bundeshaushalt

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, begrüßt die Bereitstellung von 6,5 Milliarden Euro für die Handlungsfelder Digitalisierung und Betreuung in der Schule. Nachdem im letzten Sommer der Digitalpakt ausgelaufen war, warten die Schulen auf die dringend benötigten Investitionen. So zeigten aktuelle, repräsentative forsa-Umfragen im Auftrag des VBE, dass 6 Prozent der befragten Lehrkräfte und sogar 10 Prozent der Schulleitungen angeben, dass kein einziger Klassensatz digitaler Endgeräte an ihrer Schule vorhanden ist. Der Bundesvorsitzende kommentiert: „Die Investitionen werden dringend benötigt. Allerdings ist es mehr ein Signal als eine Richtungsentscheidung. Es ist davon auszugehen, dass dieses Geld nur Impulse setzen soll. Was es aber braucht, sind langfristige und nachhaltige Investitionen in die digitale Infrastruktur: ein Digitalpakt für die Ewigkeit, sozusagen.“

Nicht zuletzt steht und fällt die finanzielle Ausstattung der Schulen mit der Priorisierung der Ausgaben beim Infrastruktursondervermögen. Der VBE-Chef sagt dazu: „Es ist ein richtiger Schritt, den Ländern die Verantwortung für diese Investitionen zu überlassen. Sie wissen am besten, wie sie auf die großen Herausforderungen vor Ort reagieren.“ Er macht deutlich: „Wir wissen, dass die Reparatur maroder Brücken, das Schließen von Lücken in der digitalen Infrastruktur und ein stabiles Gesundheitswesen bedeutend für eine Gesellschaft sind. Gleichzeitig sind Gelder für die Bildungsinfrastruktur Investitionen in die Zukunft dieses Landes. Gerade mit Blick darauf, wer das Sondervermögen durch Wirtschafts- und Arbeitsleistung finanzieren muss, ist es eine Frage der Gerechtigkeit, der jüngeren Generation durch optimal ausgestattete Schulbauten etwas zurückzugeben.“ Diese Forderung hatte der VBE zuletzt gemeinsam mit der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und dem Bund Deutscher Architekten verdichtet. Im Positionspapier „Qualitätsoffensive für den Schulbau“ stellen sie ihre Forderungen vor.