Abschluss trotz Verweigerungshaltung der Arbeitgeber
Wer in Verhandlungen einsteigt, sollte fairerweise ein Angebot mitbringen. Was logisch klingt, ließ bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen arbeitgeberseitig sehr lange auf sich warten. Alle drei geplanten Verhandlungsrunden vergingen ohne ein Angebot seitens der Arbeitgeber. „Ein Bärendienst für den gesamten öffentlichen Dienst“, kritisiert Rita Mölders, stellvertretende Bundesvorsitzende des VBE, Arbeitsbereich Tarifpolitik, die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber.
„Wer in diesen Tagen darüber nachgedacht hat, eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst aufzunehmen, wird diese Überlegung leider wohl eher verwerfen. Anstatt Werbung für einen starken öffentlichen Dienst zu machen und damit einen Grundstein für starke und langfristig funktionierende staatliche Strukturen zu legen, hat die Arbeitgeberseite den Kopf kleinlich in den Sand gesteckt.“
Dass es dennoch zu einer Einigung kam, ist dem langen Atem der Gewerkschaften zu verdanken, die mit bundesweiten Warnstreiks und vielfältigen Aktionen Druck ausübten. So konnte es gelingen, dass das Angebot der Schlichtung in weiten Teilen angenommen wurde und die Entgelte in zwei Schritten um 3 Prozent ab April 2025 und weitere 2,8 Prozent im Mai 2026 erhöht werden. Der Mindestsockel von 110 Euro Mehrverdienst bewirkt dabei eine proportional stärkere Lohnsteigerung in den unteren Entgeltgruppen. Zudem soll ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027 Entlastung bringen. Alle weiteren Ergebnisse finden Sie auf der Homepage des dbb beamtenbund und tarifunion.
Der dbb und VBE kämpfen nun dafür, dass das Tarifergebnis auch auf den Beamtenbereich übertragen wird.