Der VBE im Gespräch: MdB Dr. Ernst Dieter Rossmann, SPD

Der VBE-Bundesvorsitzende, Udo Beckmann, und sein 1. Stellvertreter, Rolf Busch, trafen Ende September den Bundestagsabgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann, SPD. Rossmann ist seit Januar 2018 Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Ein Fokus des Gespräches lag auf dem Thema Bildungsfinanzierung. Rossmann verwies darauf, dass es das Ziel sein müsse, Investitionen nicht befristet, sondern dauerhaft sicherzustellen. Mit Blick auf den DigitalPakt Schule mit einem avisierten Volumen von 3,5 Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode stimmten Rossmann und Beckmann darin überein, dass es nachhaltiger Finanzierungen bedürfe. Laut Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung müssten jährlich allein rund 2,8 Milliarden Euro investiert werden, um Schulen mit entsprechender Infrastruktur auszurüsten.
Einen Nationalen Bildungsrat begreift Rossmann als Chance, wenn dieser die gesamte Bildungsbiografie von Menschen in den Fokus nimmt. Bislang fehle es an einer Institution, die dies in ausreichendem Maße tue. Laut Rossmann müsse eine solche Institution Bildung themenspezifisch denken und weiterentwickeln. Als wichtige Bereiche nannte er Bildungskonzepte
für eine alternde Gesellschaft, die Behandlung von Integrations- und EU-Themen und die Entwicklung von hybriden und digitalen Lernformen. Mit Blick auf sein Plädoyer, hierbei die gesamte Bildungsbiografie in den Blick zu nehmen, mahnte er in Richtung Kultusministerkonferenz an, dass diese sich noch zu wenig mit den Themen Kita und Berufsbildung beschäftige. Die Entwicklung im Kita-Bereich sei besorgniserregend, darin stimmten Beckmann und Rossmann überein, wenn man die rückläufigen Ausbildungszahlen betrachte. Einig war man sich darüber, dass etwa im nationalen Bildungsbericht erhoben werden müsse, wie viele Personen in die vollzeitschulische Erzieherausbildung gehen. Dies sei ein Steuerungsinstrument, man müsse aber den Status quo und Bedarf kennen. Beckmann betonte, dass dies auch und gerade mit Blick auf den verkündeten Ganztagsanspruch für Grundschulkinder ab 2025 von zusätzlicher Dringlichkeit sei, da sich hierdurch die erforderlichen Personalressourcen nochmals deutlich erhöhen würden.