Gewalt an Schule: Umfragen bestätigen Handlungsbedarf

Zwei Umfragen bestätigen, was der VBE durch seine eigenen Befragungen unter Lehrkräften (2016) und Schulleitungen (2018) erstmals vor drei Jahren in die breite öffentliche Wahrnehmung gebracht hat: Gewalt an Schule sind keine Einzelfälle. Die vom Dachverband des VBE, dem dbb beamtenbund und tarifunion, bei forsa beauftragte Bürgerbefragung 2019 offenbart, dass über ein Viertel der Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland schon einmal erlebt haben, dass Beschäftigte des öffentlichen Dienstes behindert, belästigt, beschimpft oder angegriffen wurden. Insbesondere jüngere Personen sind bereits Zeugen von Übergriffen auf eine Lehrkraft gewesen. Jede fünfte Person zwischen 18 und 29 Jahren hat diese Erfahrung gemacht. „Damit sehen wir unsere eigenen Befragungen bestätigt“, so Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE. „Mit diesen konnten wir zeigen, dass jede fünfte Lehrkraft schon einmal Opfer psychischer und 6 Prozent der Lehrkräfte Opfer physischer Gewalt geworden sind.“ Der VBE fordert damals wie heute, massiv in die Bildungsinfrastruktur zu investieren und beispielsweise multiprofessionelle Teams an Schule zu integrieren. „Außerdem bekräftigen wir unsere Forderung, dass Lehrkräfte besser gesetzlich geschützt bzw. Übergriffe auf sie härter bestraft werden müssen“, erklärt Beckmann.

Dass nicht nur Gewalt gegen Lehrkräfte, sondern auch gegen Schülerinnen und Schüler zunimmt, zeigt eine repräsentative Studie der Bertelsmann-Stiftung. Danach erlebt die Mehrheit der befragten Schülerinneren und Schüler zwischen 8 und 14 Jahren Gewalt und Ausgrenzung, ein Viertel der Befragten fühlt sich an Schule nicht sicher. „Was Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte brauchen, sind jederzeit zugängliche, aufeinander abgestimmte und nachhaltige Unterstützungsleistungen. Vor allem braucht es entschiedene und langfristige Investition in die Prävention“, fordert Beckmann.