Mut zum Matsch
Umfrage unter Kitaleitungen zeigt Potenzial von Naturbildung – und Hinderungsgründe
Mit dem Auftakt in Düsseldorf hat die Kongressreihe des Deutschen Kitaleitungskongresses (DKLK) 2025 begonnen. Es werden im Laufe des Jahres Veranstaltungen in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg Hessen und Sachsen stattfinden. Hier können sich Kitaleitungen und pädagogische Fachkräfte austauschen, in Vorträgen und Workshops praxisnahe Unterstützung erhalten und sich mit innovativen Lösungsansätzen beschäftigen.
Im Vorfeld befragen der Verband Bildung und Erziehung und seine Landesverbände aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit FLEET EDUCATION und unter wissenschaftlicher Leitung durch Dr. Andy Schieler von der Hochschule Koblenz. In diesem Jahr beteiligten sich 2.659 Kitaleitungen. Die größte Herausforderung für den Kitaalltag bleibt der Personalmangel. Die Hälfte der Befragten gibt an, im vergangenen Jahr durchschnittlich einen Tag pro Woche in Unterbesetzung gearbeitet zu haben. Mehr als jede zehnte Kitaleitung berichtet sogar, dass sie in über 60 Prozent der Zeit mit zu wenig Personal auskommen musste. Diese Situation belastet nicht nur das Personal, sondern wirkt sich auch auf die Qualität der Betreuung und die Entwicklung der Kinder aus. Zudem fehlt es vielerorts an ausreichend Leitungszeit: Sechs von zehn Kitaleitungen geben an, dass ihre tatsächliche Leitungszeit die vertraglich vereinbarte deutlich übersteigt.
Schwerpunktthema in diesem Jahr war Naturbildung. Die positiven Effekte sind unbestritten: Die motorische Entwicklung verbessert sich, das Umweltbewusstsein wird gestärkt, und auch die Sprachentwicklung profitiert von Naturerfahrungen. Dennoch besuchen lediglich ein Viertel der befragten Einrichtungen täglich einen Naturraum, während 40 Prozent dies seltener als einmal pro Woche tun. Hauptgründe hierfür sind der Personalmangel, der fehlende Zugang zu geeigneten Naturräumen und eine unzureichende Ausstattung der Kinder mit wetterfester Kleidung.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende des VBE, Tomi Neckov, der die Ergebnisse des DKLK-Meinungstrends vorstellte, sagt dazu:
„Naturerfahrungen sind kein Luxus, sondern essenziell für die gesunde Entwicklung von Kindern. Wir fordern daher von Politik und Trägern, naturnahe Außengelände und den niedrigschwelligen Zugang zu Naturflächen zu fördern. Zudem bietet das Kita-Qualitätsgesetz insbesondere mit dem Handlungsfeld ‚Verpflegung und Bewegung‘, die Möglichkeit, Förderung von Naturbildung zu verorten. Dazu gehört auch, mehr Personal dafür fortzubilden und Konzepte für Naturpädagogik zu erstellen und umzusetzen – entsprechend der Bedarfe vor Ort.“ Er weiß aber auch: „Wo Leitungszeit knapp ist, können keine zusätzlichen Aufgaben übernommen werden. Es braucht daher auch die Unterstützung der Träger.“
Weitere Informationen zur Kongressreihe finden Sie auf der DKLK-Homepage.
