Pädagogik first, Digitalisierung second

Auf die Lehrkraft kommt es an! Nicht erst seit der Hattie-Studie ist klar, dass die Lehrkraft einen immensen Einfluss auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler hat.

Teilnehmende des Trinationalen Treffens

Trinationales Treffen im September 2018 in Basel verabschiedet Basler Erklärung

Auf die Lehrkraft kommt es an! Nicht erst seit der Hattie-Studie ist klar, dass die Lehrkraft einen immensen Einfluss auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler hat. Und die Gesprächspartner auf dem diesjährigen Spitzentreffen der Lehrer-D-A-CH-Verbände am 06. und 07. September 2018 in Basel waren sich einig: Daran ändert auch die Digitalisierung nichts. Denn das Lernen findet nicht beim Tippen, sondern in der Interaktion zwischen Menschen statt. Allerdings ist die Nutzung digitaler Endgeräte und die zunehmende Digitalisierung vieler Lebensbereiche nicht mehr wegzudenken. Deshalb gilt: Die drei Lehrerverbände, GÖD-aps aus Österreich, Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und der VBE begrüßen das Lernen in der digitalen Welt, bemängeln aber die unzureichende Ausstattung und setzen sich dafür ein, dass ein Einsatz digitaler Geräte in der Schule als eine Maßnahme von vielen im Methoden-Mix genutzt wird.

Mit der „Basler Erklärung von GÖD-aps, LCH und VBE zu digitalen Technologien an Schulen“ fordern sie:

Pädagogik muss vor Technik kommen.

Im Zentrum soll immer die Qualität der Lehr- und Lernprozesse stehen. Digitale Technologien bringen nur dann einen Mehrwert, wenn sie zielgerichtet und an pädagogischen Prinzipien orientiert eingesetzt werden. Digitale Technologien müssen flexibel und modular einsetzbar sein, damit Lehrpersonen sie an die Bedürfnisse der Lernenden anpassen können.

Lehrpersonen brauchen ausreichende Aus- und Weiterbildung.

Damit Lehrpersonen digitale Technologien kompetent einsetzen können, benötigen sie eine qualitativ hochwer­tige Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung, innovative Lehrmittel sowie technischen und didaktischen Support. Neben der wissenschaftlichen Expertise müssen Lehrpersonen von Anfang an in die Entscheidungs­prozesse und die Entwicklung von Lehr- und Lernmaterialien als Praxispartner miteinbezogen werden.

Schulen und Lehrpersonen brauchen eine zeitgemäße technischeInfrastruktur.

Die technische Infrastruktur muss regelmäßig erneuert werden. Es braucht dazu eigene Budgetposten. Die Kosten für die Ausstattung und Nutzung dürfen nicht auf Eltern, Lehrende oder Lernende abgewälzt werden. Öffentliche Schulen müssen ausreichend finanziert sein, damit sie nicht in Abhängigkeit von Sponsoren geraten. Zugang und Datennutzung müssen gesichert sein. Daten sollen für pädagogische und wissenschaft­liche Zwecke gezielt und kontrolliert ausgetauscht und genutzt werden können. Sie dürfen aber in keiner Weise kommerziell genutzt werden