Senioren im VBE gegen Einsatz von Lehrkräften im Ruhestand an Schule

In fast allen Bundesländern herrscht seit Jahren ein Lehrkräftemangel, obgleich der VBE und seine Landesverbände hierauf immer wieder mit Nachdruck hingewiesen haben. Mittlerweile ist die Unterversorgung der Schulen teilweise so dramatisch, dass etliche Kultusministerien versuchen, Lehrkräfte im Ruhestand zu bewegen, im nächsten Schuljahr wieder zu unterrichten. Dazu sagt die Seniorenvertretung des VBE, dass solche Arbeitsverträge schon in normalen Zeiten aus den verschiedensten Gründen nicht zu akzeptieren sind, während der jetzigen Pandemie sei solch ein Vorhaben sogar grob fahrlässig, da billigend eine Erkrankung in Kauf genommen würde, weil gerade dieser Personenkreis schon von der Altersstruktur her zu der gefährdetsten Bevölkerungsgruppe zählt.   

In ihrer monatlichen Telefonkonferenz warnten die beiden Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes der VBE Bundesseniorenvertretung Max  Schindlbeck und sein Stellvertreter Gerhard Kurze davor, solche Verträge zu unterschreiben. Schindlbeck begründet diesen eindringlichen Rat: „Seniorinnen und Senioren gehören zur Hochrisikogruppe. Gerade sie müssen geschützt, dürfen aber keinesfalls bewusst gefährdet werden.“ Und Kurze ergänzte: „Hätte man rechtzeitig den Lehrkräftemangel durch den Erhalt einer angemessenen und tragfähigen Altersstruktur mit entsprechend regelmäßigen Einstellungen bekämpft, müsste man heute nicht zu fragwürdigen Maßnahmen greifen.“

Senioreninnen und Senioren wieder in die Schulen zu bringen, ist letztlich ein Spiel mit dem Leben der Älteren, so die Meinung der Geschäftsführung der Senioren. Gerade im nächsten Schuljahr sollten Lehrkräfte im Ruhestand nicht in den Schulen aushelfen. Das gesundheitliche Risiko wäre von niemandem zu verantworten.