Spannungen nach innen und außen

Folge 5 des Podcast „WeitBlickWinkel“

Trotz mehrerer Jahre Erfahrung vor der Klasse noch mal ins Referendariat? Klingt erstmal unvorstellbar? War aber für die Kolleginnen und Kollegen in den neu gegründeten Landesverbänden für viele Jahre Realität, wenn sie eine Stelle in den alten Bundesländern antreten wollten. Die Anerkennung der Ausbildungen der DDR-Lehrkräfte und der damit verbundene und vielfach als Degradierung empfundene Einsatz im Hortwesen war eine zentrale Herausforderung des neuen und bundesweit aufgestellten VBE. Im weiteren Verlauf dieser Auseinandersetzung kam es zu einer der größten Demonstration von Lehrkräften in der deutschen Geschichte. Die frisch gegründeten Landesverbände in den neuen Bundesländern befanden sich immer noch im Aufbau und wurden bereits früh mit Kündigungswellen konfrontiert. Und nicht zuletzt, gab es eine Konkurrenz, die mit deutlich weniger strukturellen Hürden zu kämpfen hatte als die jungen VBE-Landesverbände.

Aber nicht nur nach außen kam es zu Spannungen, auch intern gab es Hürden zu überwinden. 1993 sollte der langjährige Amtsinhaber Wilhelm Ebert im Amt bestätigt werden. Wider Erwarten fiel er allerdings bei den Delegierten trotz fehlender Gegenkandidaten in der Wahl durch. Was tun? Wo einen neuen Bundesvorsitzenden finden? Viele Gespräche in unterschiedlichsten Konstellationen später und nach sehr wenigen Stunden Schlaf stand er fest: Dr. Ludwig Eckinger, erster Vizepräsident des BLLV und auf Bundesebene bereits im internationalen Bereich in Erscheinung getreten, wurde nahezu einstimmig zum neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Damit wurde nicht nur der Generationenwechsel in einer aufreibenden und keinesfalls konsolidierten Phase vollzogen, sondern auch ein neues Kapitel in der VBE-Geschichte aufgeschlagen. Über das, was danach folgte, sprechen wir in der nächsten Folge WeitBlickWinkel mit dem damals frisch gewählten Ludwig Eckinger.

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