Starke Signale: VBE-Mitglieder gehen auf die Straße

Bundesweite Aktionen vor dritter Verhandlungsrunde

Wieder einmal bewiesen die Arbeitgeber, dass ihnen ritualisierte Verhandlungsprozesse wichtiger sind als zügige Einigungen. Die Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes schauten diesem Treiben natürlich nicht tatenlos zu (und wurden von den verbeamteten Kolleginnen und Kollegen in deren Freizeit tatkräftig unterstützt). Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden im aktuellen Tarifstreit fanden im Februar überall im Bundesgebiet Aktionen, wie Warnstreiks und Kundgebungen, statt. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, freut sich über das Engagement und erklärt: „Das Wort ‚Wertschätzung‘ geht der Politik leicht über die Lippen. Aber dann auch in die Tasche zu greifen, um Lehrkräfte und andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder besser zu bezahlen, scheint eine schwierige Aufgabe zu sein. Bei dem Denkprozess, wie viel wir tatsächlich wert sind, unterstützen wir die Ministerinnen und Minister gerne mit unserer Beteiligung an den Warnstreiks. Es bleibt dabei: Wir sind laut und wir sind viele.“

Beckmann betont zudem, wie wichtig die Bereitstellung von Gelingensbedingungen ist: „Mit der besseren Bezahlung ist es natürlich nicht getan. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, für einen gesunden Arbeitsplatz zu sorgen. Das beginnt mit angemessen großen Lerngruppen, geht weiter mit Unterstützungssystemen, wie der Arbeit mit multiprofessionellen Teams und dem administrativen Support, und schließt auch eine adäquate Ressourcenbereitstellung ein.“

Die Bundestarifkommission und weitere Gremien des dbb haben am 20. Dezember 2018 u. a. folgende Forderungen zur Einkommensrunde 2019 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und dem Land Hessen für eine zwölfmonatige Laufzeit beschlossen, die es in den drei Verhandlungsrunden gilt, zu vertreten:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 6 Prozent, mindestens 200 Euro,
  • Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro,
  • Weiterentwicklung der Entgeltordnung Lehrkräfte, insbesondere Realisierung der Paralleltabelle,
  • Erhöhung des Urlaubs für Auszubildende/Praktikanten auf 30 Tage,
  • zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Volumens auf den Beamtenbereich.