Trinational geht notfalls auch zu zweit

VBE zum internationalen Austausch in Luzern

Trinationales Treffen in Luzern mit Stefan Behlau, Gerhard Brand, Johannes Glander, Dagmar Rösler, Antoinette Killias, Dr. Beat Schwendimann, Susanne Oberholzer (v.l.n.r.)

Einmal im Jahr kommen die Bildungsgewerkschaften der DACH-Region zusammen, um sich über aktuelle bildungspolitische Herausforderungen auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. In diesem Jahr fand das Trinationale Treffen in der malerischen Stadt Luzern statt, leider ohne die geschätzten Kolleginnen und Kollegen aus Österreich. Doch auch ohne die GÖD aus Österreich und trotz strömenden Dauerregens war das Treffen ein voller Erfolg und bot zahlreiche spannende Diskussionen und wertvolle Impulse.

Neue Wege für den Nachwuchs und fachfremdes Unterstützungspersonal

Der erste Sitzungstag startete mit einem hochaktuellen Thema: Wie gewinnen wir junge Menschen für die gewerkschaftliche Arbeit? Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) aus Deutschland präsentierte seine Broschüre „Nachwuchsförderung und Parität im Fokus“ und lieferte damit wichtige Impulse zur Nachwuchsförderung. Besonders beeindruckend war der innovative Umgang mit sozialen Medien, der auf großes Interesse stieß. Die Kolleginnen und Kollegen des LCH aus der Schweiz brachten das Thema fachfremdes Unterstützungspersonal auf die Tagesordnung. Angesichts des akuten Fachkräftemangels in Schulen eine überaus relevante Diskussion, die einerseits zeigte, dass kreative Lösungen zur Entlastung von Lehrkräften zwar essenziell sind, sich jedoch lediglich auf unterstützende Tätigkeiten oder solche, die nicht zum Aufgabenspektrum der Lehrkräfte gehören, beschränken dürfen. Es bestand Einigkeit darüber, jeglicher Aufweichung der Qualitätsstandards konsequent entgegenzutreten.

Nach einem produktiven Sitzungstag wurde der Abend mit einem Besuch des beeindruckenden Bürgenstocks abgerundet. Nur wenige Tage später sollte hier die Konferenz zur Anstoßung eines Friedensprozesses im Russisch-Ukrainischen Krieg stattfinden, was die Bedeutung und historische Tragweite dieses Ortes einmal mehr unterstrich.

Demokratiepädagogik und gemeinsame Beschulung: Ein Blick in die Zukunft

Der zweite Sitzungstag stand zunächst im Zeichen der kontroversen Frage der längeren gemeinsamen Beschulung. Wie auch in Deutschland gibt es in der Schweiz keine einheitliche Antwort auf diese Frage. Die Diskussion zeigte jedoch, dass ein Austausch von Erfahrungen und Best Practices aus den verschiedenen Ländern sehr bereichernd ist.

Demokratiepädagogik wurde als ein Schlüsselthema identifiziert, um Schülerinnen und Schülern die Werte und Fähigkeiten zu vermitteln, die in einer pluralistischen Gesellschaft unerlässlich sind.

Mit viel Elan und neuen Ideen endete das Trinationale Treffen in Luzern. Auch ohne die Teilnahme der österreichischen Kolleginnen und Kollegen war es ein inspirierendes Ereignis, das zeigte, wie wichtig der grenzüberschreitende Dialog für die Zukunft der Bildung ist. Im nächsten Jahr hoffen wir, wieder vollständig in der DACH-Runde zusammenzukommen und die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Denn eines ist klar: Gemeinsam sind wir stärker und können die Bildung nachhaltig verbessern.