Umgang mit Diskriminierung als schulische Herausforderung

VBE Bundesfrauenvertreterinnen mit der Bundessprecherin Tanja Küsgens (2. v. r.)

Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Klassismus, Ableismus, Diskriminierung aufgrund einer sexuellen Identität oder Orientierung, religiöse oder weltanschauliche Diskriminierung – das ist eine Auswahl an Arten von Diskriminierung, die auch im Schulalltag auftreten. Dies geschieht direkt, indirekt, strukturell oder auch institutionell. Schule ist kein diskriminierungsfreier Raum, sollte es aber natürlich sein. Und es ist Aufgabe der an Schule Beschäftigten, Diskriminierungen zu erkennen und diesen aktiv entgegenzuwirken.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gab den VBE-Frauenvertretungen auf ihrer diesjährigen Hauptversammlung am 26. September 2025 in Berlin einen sehr wertvollen Input zum Thema: beginnend bei den individuellen Ausgangslagen wie Geschlecht, Wohnort, Religion, Einkommen, Alter etc., die bereits in unterschiedlichem Grad Diskriminierungsursache sein können. In diesem Bewusstsein setzten sich die Teilnehmerinnen anhand unterschiedlicher Fallbeispiele mit Diskriminierung in Schule auseinander, identifizierten Arten und Formen von Diskriminierung und entwickelten konstruktive Lösungsstrategien. Die Fälle, die bei der Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS) Berlin im schulischen Kontext gemeldet werden, haben zumeist rassistischen sowie religiösen bzw. weltanschaulichen Hintergrund und treten überwiegend in direkter Form auf. Um Diskriminierungen an Schulen zu identifizieren und diesen entschieden entgegenzutreten, bedarf es verpflichtender Inhalte in Aus-, Fort- und Weiterbildung. Dafür machen sich die VBE Frauen stark.

Ein weiterer Schwerpunkt der Hauptversammlung war die Erarbeitung von Eckpunkten für einen Code of Conduct im VBE. Auf Basis gemeinsam zu vertretender Werte und gesellschaftlicher Haltungen entwickelten die Frauen zahlreiche verbandsinterne Maßnahmen, die ein gelungenes Fundament für einen Code of Conduct bilden. Weiterhin diskutierten sie Aspekte von Schutzräumen, Konfliktlösungsstrategien sowie Ansätze für ein Beschwerdemanagement und Konsequenzen infolge von Verstößen gegen den Code of Conduct. Die Grundlage ist geschaffen. Nun besteht die Aufgabe, diese tollen Ansätze weiterzuverfolgen und für den Bundesverband und die Landesverbände sinnvoll einsetzbar zu gestalten.