Verantwortlich sind alle!

Lehrkräfte und Demokratiebildung wertschätzen

Tag der Demokratie

Der Tag der Demokratie findet nach Ausrufung durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen seit 2007 am 15. September statt. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, bemerkte dazu: „In einer Zeit, in der wir besorgniserregende Zeichen der Verrohung und eine Mobilisierung an den politischen Rändern in unserer Gesellschaft und international beobachten, ist es wichtiger denn je, die Bedeutung der demokratischen Bildung in den Fokus zu rücken.“ Aus diesem Grund setzt sich der VBE schon lange für ein demokratisches Miteinander und gegen die Verrohung der Gesellschaft ein. Sei es durch die Unterstützung des Manifests „Haltung zählt“ oder mit einer Positionierung zu „Schule für die Demokratie“. Mit dieser stellt der VBE folgende Forderungen an die Politik: 

  • Bedeutung des Bildungsziels Demokratie aufwerten
  • Politische Bildung und politische Medienkompetenz stärken
  • Demokratischen Unterricht und erfahrbare Partizipation in einer demokratischen Schule ermöglichen
  • Demokratiepädagogik in der Lehrerbildung fest verankern 

SWK-Empfehlung

Bereits im Sommer 2024 legte zudem die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) Empfehlungen vor: in der Stellungnahme „Demokratiebildung als Auftrag der Schule – Bedeutung des historischen und politischen Fachunterrichts sowie Aufgaben aller Fächer und der Schulentwicklung“. Besonders prekär: Kaum ein anderes Fach wird so oft fachfremd vertreten wie der Politikunterricht. Dies müsse, so Brand, alle Alarmglocken schrillen lassen. Er konkretisiert: „Es geht nicht nur um die Vermittlung von Jahreszahlen oder Gesetzgebungsprozessen. Es geht um das Verstehen und Erleben – durch die gesamte Bildungskette von der Kita bis zum Abitur. Dafür braucht es fachlich und fachdidaktisch hochwertig ausgebildete Lehrkräfte.“


Nach den Landtagswahlen

Mit den Ergebnissen der Landtagswahlen im Rücken, sehen Politik und Gesellschaft den Auftrag zur Demokratieerziehung bei der Schule. Dass das ein falscher Reflex ist, machte der Bundesvorsitzende nach der Brandenburg-Wahl deutlich. Er kommentierte: „Schule ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die Jüngeren wählen zwar nicht wie früher progressiver als ihre Eltern, aber sie sind auch nicht die Sperrspitze einer antidemokratischen Bewegung. Die politischen Ränder werden insgesamt stärker und dieses Wahlverhalten sehen wir auch bei den Jüngeren. Denn: Sie bekommen mit, was in den Medien berichtet wird und welche Stimmung im Land ist. Schule muss natürlich ihren Teil beitragen, indem Projekte angeboten und Partizipation ermöglicht wird, aber damit diese demokratischen Grundwerte in den Kindern und Jugendlichen verankert und weiter ausgebaut werden, braucht es positive Vorbilder und eine Gesellschaft, die das fördert.“ Zudem verwies er auf die vielen gelingenden Projekte und Angebote vor Ort an den Schulen, die bereits stattfinden.