We are the memory
Internationales Gewerkschaftsseminar in Krakau
Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau jährte sich zum 80. Mal. Große politische und mediale Beachtung auf der einen, wachsender Antisemitismus im Alltag auf der anderen Seite. Letzteres gab Anlass, einen Blick auf die Frage zu werfen, wie es gelingen kann, das Gedenken an den Holocaust in den Schulen wach und lebendig zu halten. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus mehr als 25 Ländern Europas sowie den USA und Kanada versammelten sich daher in Krakau.
Auch der VBE war zahlenmäßig, aber auch inhaltlich sehr stark vertreten. Neben Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des VBE, Tanja Küsgens, stellvertretende Bundesvorsitzende für den Bereich Internationales und Bundesprecherin der Frauen im VBE, und Susann Meyer, Bundessprecherin des Jungen VBE, nahmen Kristina Hebing, Robert Dittrich und Daniel Weber aus Nordrhein-Westfalen und Eva Strittmatter aus Baden-Württemberg am Kongress teil. Ziel war es, wertvolle Hinweise und Methoden darüber auszutauschen, wie Schülerinnen und Schüler sensibilisiert werden können. Was viele der Inputs verband: Immer dort, wo jüdische Geschichte und Schicksale, beispielsweise im eigenen Wohnumfeld oder über ähnliche Lebenssituationen und -entwürfe, persönlich erfahr- und erlebbar werden, prägen sie Menschen nachhaltiger als in abstrakten Debatten. Dies ist umso dringlicher geboten, da mittlerweile immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen leben und in der Lage sind, ihre Leidensgeschichte zu erzählen.
Wegen der besonderen Sicherheitsvorkehrungen aufgrund des Jubiläums konnte nur eine kleine Auswahl von vier Delegierten an der offiziellen Feier am 27. Januar in Auschwitz vor Ort teilnehmen. Die deutschen Bildungsgewerkschaften wurden hierbei von Maike Finnern (Vorsitzende der GEW) vertreten. Auch für die restlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer war eine Gedenkveranstaltung organisiert. Am Folgetag konnte an die Opfer des Nationalsozialismus im Rahmen eines gewerkschaftlichen Gedenkens in Auschwitz-Birkenau erinnert werden.