Brand kontert CDU-Generalsekretär

Der CDU-Generalsekretär Mario Czaja hatte im Januar gefordert, dass auf den Schulhöfen nur noch Deutsch gesprochen werden sollte. Der VBE Bundesvorsitzende Gerhard Brand hatte sich hierzu kritisch geäußert. Er betonte, dass die Kinder nichts für die Umstände können, in denen sie leben. Gerade diejenigen mit Fluchterfahrung oder aus Haushalten, in denen nicht flüssig Deutsch gesprochen werde, dürften nicht noch zusätzlich mit unsinnigen Verboten belastet werden:

„Das würde schlimmstenfalls dazu führen, dass sich manche Kinder in den Schulpausen überhaupt nicht mehr unterhalten können und vollends isoliert werden.“

Nur wenige Tage hiernach wurde das Schulbarometer vorgestellt, eine repräsentative forsa-Umfrage unter Schulleitungen im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung. Ein Ergebnis: An mehr als der Hälfte der Schulen kann keine ausreichende Förderung in Deutsch für neu Zugewanderte gewährleistet werden. Auf dieser Basis konterte Brand:

„Es ist eine Schande, wie Kinder und Jugendliche, die einen breiten Wortschatz in verschiedenen Sprachen haben und diesen auch auf dem Schulhof pflegen, stigmatisiert werden. Gleichzeitig wird den Schulen nicht ausreichend Möglichkeit gegeben, Zugewanderte in Deutsch zu unterrichten. Genauso populistisch die Forderung nach einer Deutschpflicht ist, müsste man zurückfragen, weshalb kein Recht auf Deutsch-Lernen umgesetzt wird. Dafür braucht es zum Beispiel mehr Lehrkräfte mit der Befähigung für das Lehren von Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache.“