Bildungsfinanzierung Digitalisierung Lehrkräftebildung/-mangel

DSLK feiert 10-jähriges Jubiläum

Stellten auf dem DSLK 2021 die neue Berufszufriedenheitsstudie vor (v.l.n.r.): Stefan Behlau (Landesvorsitzender VBE NRW, Axel Korda (Geschäftsführer Fleet Education Events), Dr. Peter Matuschek (Leiter Politik- und Sozialforschung bei forsa), Udo Beckmann (Bundesvorsitzender Verband Bildung und Erziehung (VBE))

Der Deutsche Schulleitungskongress (DSLK) feierte dieses Jahr seinen zehnten Geburtstag. Nach einer digitalen Ausgabe im letzten, durfte dieses Jahr, vom 25. Bis 27. November, unter strengen Hygienemaßnahmen wieder in Präsenz getagt werden. Diese Chance haben sich zahlreiche Schulleiterinnen und Schulleiter nicht nehmen lassen und sich zu einem breiten thematischen Spektrum, zu Leitung und Weiterentwicklung von Schule, fortgebildet und ausgetauscht.

Berufszufriedenheitsumfrage 2021 offenbart weiteren Negativtrend

Bereits in fünfter Auflage wurde auf dem diesjährigen DSLK die vom VBE bei forsa in Auftrag gegebene repräsentative Berufszufriedenheitsumfrage unter Schulleitungen vorgestellt. Der bereits in den Ergebnissen der Jahre 2018 bis 2020 sichtbare Negativtrend in Bezug auf die Motivation setzt sich unvermindert fort. Mittel- und langfristige Problemfelder sind, neben den Auswirkungen in Folge der Coronapandemie, ein stetig wachsendes Aufgabenspektrum (90 Prozent), der Lehrkräftemangel (68 Prozent) und ein überlastetes Kollegium (75 Prozent). 80 Prozent der Schulleitungen erleben Politikerinnen und Politiker, die in ihren Entscheidungen den Alltag der Schulen nicht ausreichend beachten. 76 Prozent fühlen sich durch die Erwartungshaltung, Schule möge alle gesellschaftlichen Probleme lösen, belastet.

Weitere Ergebnisse:

  • Gut die Hälfte der Schulleitungen stellt fest, dass sich ihre Arbeitsmotivation während der Corona-Krise zum Negativen entwickelt hat
  • Nur noch 57 Prozent der Schulleitungen sagen, sie können ihre Aufgaben noch zur eigenen Zufriedenheit ausüben (2018 waren dies noch 83 Prozent)
  • Gerade einmal knapp zwei von fünf Schulleitungen sagen, sie fühlen sich vom Schulträger in ihrer Tätigkeit unterstützt. 
  • Ein Viertel der Schulleitungen unter 40 Jahren sagen, sie würden den Beruf der Schulleitung auf keinen Fall weiterempfehlen. Dieser Befund liegt deutlich über dem der übrigen Altersklassen.
  • 21 Prozent der Schulleitungen im Alter bis 55 Jahren gehen davon aus, dass sie in zehn Jahren voraussichtlich nicht mehr als Leitung einer Schule tätig sein werden. Weitere 23 Prozent waren unsicher in der Beantwortung der Frage.

Insbesondere der Blick auf die jüngeren Schulleitungen stimmt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), besorgt: „Die Politik muss endlich verstehen: Wenn sie nichts ändert, werden wir die Jüngeren direkt zu Beginn ihrer Führungslaufbahn wieder verlieren, also bevor sie richtig begonnen haben. Das ist kein Alarmzeichen mehr. Nein, das Haus brennt bereits lichterloh! Und wenn die Politik nicht bald zum Löschen kommt, bleibt von dieser Schulleitungsgeneration, die voller Elan angetreten ist, Schule weiterzuentwickeln, nichts übrig außer ausgebrannt und desillusioniert zu sein“.