Frauenpolitische Fachtagung: Null Toleranz bei Gewalt!

Tanja Küsgens, Bundessprecherin der Frauen im VBE, beteiligte sich an der Fish Bowl-Diskussion. Mit Blick auf die Umfragen des VBE forderte sie den Schutz von Lehrkräften vor Gewalt.

Die Frauenpolitische Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung begann mit einer so sachlich richtigen wie erschreckenden Feststellung: „Etwa jede fünfte Frau hat bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt”, erläuterte Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung. Sich dieser Problematik annehmend, stand die diesjährige Fachtagung Mitte Juni unter dem Motto „Hinsehen, Einschreiten, Vorbeugen – Null Toleranz bei sexueller Belästigung, Gewalt und Mobbing“.

Politisch hochkarätig besetzt mit einer Rede von Frauenministerin (!) Lisa Paus, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), und einem Impuls der zuständigen Abteilungsleiterin für den öffentlichen Dienst im Bundesinnenministerium (BMI), Katrin Walter, wurde sich dem Thema mit Unterstützung verschiedener Referentinnen genähert:

  • Dr. Sabine Jenner, dezentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der Charité Berlin und Co-Autorin der Studie „Prävention sexueller Belästigung“ hob hervor, dass für Grenzverletzungen die Perspektive der Betroffenen der entscheidende Maßstab ist: „Die Verletzung der Würde wird durch die Betroffenen definiert, nicht durch die Verursachenden.“
  • Sandra Maurer, Rechtsanwältin und Co-Autorin des Buchs „Mobbing und sexuelle Belästigung im öffentlichen Dienst“ konzentrierte sich in ihrem Impulsvortrag vor allem auf die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen von Langzeitmobbing: „Die Betroffenen werden immer misstrauischer. Sie glauben, ständig auf der Hut und in Verteidigungshaltung sein zu müssen. Der daraus resultierende Stress wird Auswirkungen auf die Arbeit haben, auf ihre Leitungsfähigkeit, das Miteinander im Job und auf die psychische Gesundheit.“
  • Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, berichtete über interne Anlaufstellen bei Mobbing und sexueller Belästigung. „Ein Problem ist: Beschäftigte wissen oft nicht, dass es in ihrer Arbeitsstelle eine Anlaufstelle gibt, weil oft gar nicht darüber informiert wird.”

Dieser Herausforderung wollen sich Tanja Küsgens, Bundesprecherin der Frauen im VBE, und Susann Meyer, Bundessprecherin des Jungen VBE, für den Verband annehmen. „Auch ehrenamtlich Engagierte sollen wissen, an wen sie sich im Falle eines Falles wenden können. Unsere Strategie ist auch in der Broschüre ‚Parität und Nachwuchsförderung‘ deutlich geworden: Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem sich alle, die dies wollen, engagieren können. Dazu gehört auch, null Toleranz bei sexueller Belästigung, Gewalt und Mobbing zu zeigen.” Sie werden unterstützt vom geschäftsführenden Vorstand. Gerne halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.

Einen ausführlichen Bericht zur Frauenpolitischen Fachtagung der dbb bundesfrauenvertretung finden Sie hier.