International

Weltlehrer:innentag

Jedes Jahr am 5. Oktober wird der Weltlehrer:innentag begangen. Dieser geht zurück auf einen Beschluss von UNESCO, ILO und Education International (EI). Er findet im Gedenken an die Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer, die 1966 von der UNESCO und der Internationalen Arbeitsorganisation angenommen wurde, statt.

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagt dazu:

„Für jede Gesellschaft ist es essenziell wichtig, dass die Lehrkräfte in Freiheit lehren können. Sie sind es, welche die zukünftige Generation auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten. Das geht nur, wenn Sie ausreichende Freiräume haben, um die Meinungsvielfalt darzustellen und die Schülerinnen und Schüler zu selbstständigem Denken und eigenen Entscheidungen ermuntern. Die Lehrkräfte müssen darin bestärkt werden, diese Verantwortung wahrzunehmen.“

Der VBE ist eine der Gründungsorganisationen der Education International (EI) und engagiert sich für die solidarische Idee der weltweiten Stärkung des Lehrerberufes.

Anlässlich des Weltlehrer:innentages finden Sie auch eine aktuelle Pressemitteilung.

Bildungsinternationale (BI), englisch: Education International

Auf internationaler Ebene engagiert sich der VBE als Mitglied der Bildungsinternationale (BI), dessen Ziele und Positionen er mitträgt und vertritt.

Im Rahmen ihrer Arbeit initiiert die Bildungsinternationale vielfältige Kampagnen und Aktionen, bspw. mit dem Aufruf zur Bildungsqualität.

Um Angriffe auf die Professionalität der Lehrkräfte zurückzuweisen, braucht es internationale Leitlinien für den Entwurf professionaler Standards in der Lehre, so eine weitere Forderung der Bildungsinternationale. Grundlage dafür können die UNESCO-Empfehlungen zum Status der Lehrer vom Oktober 1966/1996 (Magna Charta des Lehrerberufs) sein. Die 146 Regelungen umfassen alle Bereiche und sind als Instrumente immer noch aktuell.  

Bildungsqualität

Bildungsqualität in öffentlicher Verantwortung wird dabei als eine der Grundlagen für eine gerechte und demokratische Gesellschaft angesehen. Die Kürzung der Mittel für Bildung steht im Widerspruch zu den Interessen der Gesellschaft. Bildungsqualität ruht dabei auf drei Fundamenten:

  1. Qualität des Unterrichtes – gesichert durch professionelle Lehrerbildung und Lehrerfortbildung
  2. Qualitativ hochwertige Lehr- und Lernmaterialien, moderne Technologien eingeschlossen
  3. Qualitativ hochwertige Lern- und Lehrumgebungen, die Lernende zum Lernen motiviert und Lehrenden ermöglichen effektiv zu unterrichten.

Bildungsqualität ist mehrdimensional zu betrachten. Zugehörige Elemente sind ausreichende Ressourcen, angemessener Input, Engagement für professionelle Entwicklung und die Möglichkeit, auch kurzfristig gute Ergebnisse auf breiter Bildungsgrundlage zu erreichen. Langfristig hat hohe Bildungsqualität zu Beschäftigung, annehmbarer Arbeit, Bürgersinn und persönlicher Entwicklung zu führen.

Aktuell liegt der Schwerpunkt der BI-Kampagne Aufruf zur Bildungsqualität in der Abwehr von Privatisierungsbestrebungen und der Stärkung der Lehrerprofession.

Internationaler Gipfel zum Lehrerberuf (ISTP)

Seit 2011 gibt es den Internationalen Gipfel zum Lehrerberuf (International Summit on the Teaching Profession/ISTP). Die Veranstaltung ist ein Forum für den Austausch über wirksame Politik und Praxis zu Aspekten des Lehrerberufs. Der ISTP bringt Vertreter von Regierungen und Lehrerorganisationen ausgewählter Staaten und Regionen zusammen, deren Schulsysteme nach den jüngsten Ergebnissen der internationalen Schülerleistungsstudie der OECD (PISA) besonders leistungsfähig sind oder besonders rasche Fortschritte erzielt haben. Der VBE nimmt regelmäßig an der Veranstaltung teil. Im Jahr 2016 war Berlin Ausrichter der Veranstaltung.

Den ISTP-Report von 2017 finden Sie hier.

Corona verstärkt weltweite Bildungsungerechtigkeiten

Welche weltweiten Auswirkungen die Corona-Pandemie auf den Bildungsbereich hat und welche Aktivitäten die Bildungsinternationale in diesem Kontext übernimmt, hat der stellvertretende Bundesvorsitzende des VBE für den Arbeitsbereich Internationales, Tomi Neckov, in einem Bericht (Stand: Juni 2020) zusammengefasst.

Wie sich die Situation speziell in Italien darstellt und mit welchen Herausforderungen Schule dort zu kämpfen hat, können Sie in einem Interview von Tomi Neckov mit der italienischen Kollegin Rossella Benedetti lesen.